Donnerstag, 24. November 2016

Der neue Matchbox von 2016 im Vergleich zum Tomica von 1975... : Wer baut den besten Nissan Skyline 2000 GT ???

Am letzten Montag habe ich einen von den neuesten Matchboxmodellen, hier einen Nissan Skyline 2000 GT von 1971 vorgestellt. Gewiss, das neue Matchboxmodell ist gut gelungen und ein faszinierendes Stück Modellauto, doch er hat einen "echten" Vorgänger aus einer Zeit, in dem Modell und Original fast noch parallel in Japan produziert wurden. Daher sollte man die Modelle doch einfach einmal vergleichen. Um dem silbernen Duo noch etwas "farbenfrohe Würze" zu verleihen, kommt aus meinem Archiv das Sondermodell GT-R hinzu, welches vor etwa 20 Jahren auf den Markt gekommen ist. Somit stehen drei Modelle von Nissan aus drei Zeiten innerhalb von 40 Jahren nebeneinander. 

Qualität : Die Lackqualität ist heute im Jahr 2016 eine ganz andere, als die aus dem Jahre 1975 oder etwa 1995. Warum? Das aktuelle Matchboxmodell wirkt heute deutlich glatter und hat eine glänzendere Tiefenwirkung im Lack. Das ist ganz klar dem Klarlack geschuldet, den es in den Jahren davor nicht gab oder zumindest nicht in dieser Intensität oder Schichtdicke. Die Lebensdauer des Lackes bei Matchbox sollte somit deutlich höher als bei den Tomicas sein, allerdings wirkt das rund vierzig Jahre alte Tomicamodell nicht schlechter verarbeitet, auch wenn das Silber etwas blasser wirkt. Das Scheibenglas dürfte eine gleiche Qualität bei allen Modellen haben. Der Neuling zeichnet sich im direkten Vergleich durch eine Bodengruppe aus Plastik ab, die die beiden Tomicamodelle nicht haben. Beide Modelle aus Japan haben eine Metallbodenplatte, die das Modell schwerer und somit stabiler wirken lassen. Daher geht hier der Teilsiegespunkt zu gleichen Teilen an die beiden Modelle aus Japan.

Details : Wer baut denn nun den schönsten Nissan Skyline? Auch das könnte eine Frage des eigenen Geschmacks werden, doch sachlich betrachtet siegt hier der Neuling aus verschiedenen Gründen. Der neue Lack mit seiner Tiefenwirkung glänzt so herrlich Silber, dass man ihn sich schon deshalb stundenlang anschauen könnte. Bedruckte Scheinwerfer vorne und lackierte Lampenringe hinten machen das Modell einen Hauch sympathischer. Das silberne "Original punktet zumindest hier noch vor dem sportiveren GT-R Modell, weil die Front in Chromoptik hochwertiger als die Front in Schwarz wirkt. Das GT-R Modell punktet mit der sportlichen Optik gleicher maßen wie die beiden anderen Standardmodelle. Ölkühler und Heckspoiler gehören nun einmal gesondert zum GT-R und können deshalb bei den anderen beiden nicht montiert sein. Die aufgesetzten Rückspiegel des Matchbox punkten gleicher Maßen mit dem Detail des Tankdeckels der japanischen Modelle. Hier hat Matchbox tatsächlich einen wesentlichen Punkt des Modells vergessen. Einen leichten Vorteil holt man wieder beim Kennzeichen heraus. Ja, bei Matchbox ist es auch am Heck dargestellt, aber die Jahreszahl ist gut leserlich bedruckt worden. Die Konkurrenz aus Japan hat hier gestanzte und überlackierte Modellbezeichnungen zu bieten, die etwas schwerer abzulesen sind. Das Kapitel Felgen ist schwer zu beantworten. So wirken die silbernen Radkappen des Originals autentischer, die Chromfelge mit Silberzierring bei Matchbox etwas hochwertiger. Verlierer sind die Standardfelgen in Mattschwarz des GT-R. Die Sicken des Neulings wirken genauer aber deutlich feiner. Das Original punktet mit einer bestechenden Linienführung, während der orangene GT-R mit der schwächsten Optik durchfällt. Ein letzter Pluspunkt fällt noch den Japanern zu, da die Türen bei beiden Modellen zu öffnen sind. Aus Kostengründen ist dieses Gimmick beim Matchboxmodell entfallen. Wer gewinnt den Teilabschnitt? Ich für meinen Teil gehe hier nach dem siebten Foto unten. Da man heute ein Modell "sauberer" produzieren kann, gewinnt mit einem hauchdünnen Vorsprung das Modell von Matchbox vor dem Original und dem GT-R in Orange.

Abrollkomfort, Federung und Kurvenlage : Der Test mag so simpel wie auch blödsinnig zugleich sein. Aus Kindersicht gewinnen eindeutig die Japaner, denn die Räder tauchen in den Kurven, beim Beschleunigen und beim Bremsen tief in die Radhäuser ein. Aktionismus sieht halt deutlich spektakulärer aus, als ein starres Fahrwerk. Rollt man hingegen die Modelle auf einer glatten Oberfläche gleichmäßig aus, verliert aufgrund der Reifen-/Achskonstruktion das Original aus den 70ern gegenüber dem GT-.R aus den 90ern und dem Matchbox als Sieger von heute. Warum? Der Matchbox hat ein starres Fahrwerk mit doppelter Reifenfläche, die in der Laufmitte auch noch gesondert eben und glatt ist. Hier steckt schon echte Technologie dahinter. Somit rollt er weiter und hat einfach einen besseren Geradeauslauf. Reifentechnik 2016 gewinnt.

Preis : Diese Kategorie ist zweierlei zu betrachten. Wer so ein Modell als Kapitalanlage sieht, fährt mit den Japanern am Besten. Das Original in dieser Verfassung steht nach über 40 Jahren in etwa einem Gegenwert von rund 60 bis 80 Euro dar. Den sportlichen GT-R in Orange darf man nicht unterschätzen, denn neben den vielen veröffentlichten Modellen zählt der Produktionsstandort als Wertanlage. Da der orangene GT-R tatsächlich noch aus Japan kommt, könnte er je nach Marktlaune um die 30 Euro bringen. Das Matchboxmodell ist brandneu und wird derzeitig zum regulären Preis mit Aufpreisen verkauft. Der Ladenpreis liegt hier in Deutland von rund 1,20 Euro bis 1,80 Euro. Importiert man das Modell in der frühen Phase, kostet es so wie hier rund 8 Euro, die es aber aufgrund der Popularität auch nicht wirklich einbüßen wird. Also günstig und preisstabil ist der Matchbox, seltener und fast schon exklusiv sind die Japaner. Der Anteil an echten Modellen in einwandfreiem Zustand nimmt logischer Weise heute deutlich ab...

Sieger der Herzen : Auch wenn der GT-R mit seinen 160 PS der Krawallo in der Runde gegenüber den Normalos mit 120 PS ist, so könnte er in diesem Kapitel gegenüber den anderen Kapiteln tatsächlich einmal gewinnen. Japanischer Motorsport mit den sichtbaren Ingredenzien des Ölkühlers, den matten Felgen, des Heckbürzels und der Leichtigkeit bei der Agilität des Rollens lassen das orangene Knallbonbon aufleben, in dem es die farblose Konkurrenz auf die hinteren Plätze verweist. Rennwagen oder Straßenversionen mit Renntechnik faszinieren. Bei Hot Wheels hat man tatsächlich mehrfach den Rennboliden wiederbelebt statt dem Normalen Skyline wie bei Matchbox. Somit gönne ich in diesem Kapitel den verdienten Sieg dem GT-R.

Wer gewinnt? Das liegt an dem Geschmack eines jeden selbst und ich lasse gerne die Bilder für sich sprechen. Drei Modelle, zweimal ein GT, einmal ein GT-R, einmal ein Original aus den 70ern, einmal ein Modellauto von heute, drei unterschiedliche Charaktäre und Optiken aus drei Zeitepochen und doch an sich nur ein historisches Modell aus Japan als Grundlage. Das Dreierlei verzückt auf seine Art und Weise. Abstriche beinhaltet definitiv der sportliche GT-R, auch wenn man das Sondermodell als Reproduktion aus den 90er jahren nicht unterschätzen darf. Von der Klarheit her müsste der neue Matchbox siegen, weil er vieles deutlicher zeigt und dadurch deutlicher wirkt. Der Charmeur in der Runde ist das Original aus den 70ern, dessen Türen sich öffnen lassen und die Felgendeckel so herrlich autentisch wirken, wie ein japanischer Samurai oder eine Geisha. Der neue Matchbox kann vieles wirklich gut aber nicht herausragend besser als das Original aus den 70ern. Daher sollte man hier zwei erste Plätze an die beiden Silberlinge und einen nicht wirklich schlechten dritten Platz an den orangen GT-R vergeben. Alternative Sichtweisen und Kommentare zu dem Dreierlei sind ausdrücklich erwünscht und gerne gesehen...











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