Hallo zusammen,
nachdem ich in dieser Woche den aktuellen BMW 2002 von Schuco präsentiert hatte, gab es natürlich auch den Griff in mein Archiv, um das aktuelle Modell mit seinen Vorfahren zu vergleichen. Um 1971 herum gab es bei Schuco schon einmal dieses Modell und zwar im Maßstab 1/66. Stellt man beide Modelle nebeneinander, stellt man fest, dass die zwei Prozentpunkte in der Tat in der Abmessung kaum auszumachen sind, denn in Länge, Breite oder Höhe unterscheiden sich die Modelle kaum. Die Qualität ist aber genau wie die Detaillierung ein Unterscheidungsmerkmal und das schauen wir uns doch einmal in fünzig Jahren Modellgeschichte genauer an.
Zunächst unterscheidet sich auch einmal das Angebot der Außenfarbe in der Historik der Modelle. Anfang der 70er Jahre wurden viele Farben bei Schuco angeboten, und in den Bildern unten erkennt man zunächst einmal eine Variation von der Originalfarbe Inkaorange bei der Limousine und dem Touring. Auch ein Golfgelb ist im Hintergrund gut zu erkennen. Heute lackiert man das Modell in Coloradoorange, einem deutlich helleren Orangefarbton. Vor fünfzig Jahren bot man zudem zwei Karosserievarianten, was Schuco auch erst einmal nachmachen muss. Seinerzeit war das eine Sensation und der kurze Touring ist bis heute die einzige Fassung in unserem Maßstab. Damals wurde er als 2002tii und somit unter dem Turbo als die stärkste Serienfassung angeboten.Die Limousine bot Schuco in zwei Varianten an, hier dem 2002 (ohne "i" ist das die Vergaserversion) und als kleinere Fassung einen BMW 1600. Im Gegensatz zu heute boten die Modell damals Aktionsmöglichkeiten, so dass sich entweder Türen oder Klappen öffnen ließen.
Auffallend ist, dass Schuco trotz eines ordentlichen Fahrzeugangebotes von ausschließlich deutschen und französischen Modellen die Wende in die Neuzeit nicht durchgehend geschafft hatte. Mit der Pleite Ende der 70er Jahre bzw. 1980 stellte voraussichtlich der neue Besitzer diese Serie im Maßstab 1/66 ein, so dass ein großer Hersteller vom deutschen und europäischen Markt verschwand. Mit der neu belebten Marke mit erneutem Eigentümerwechsel um 1999 wagte man erst 15 Jahre später in 2014 einen Neuanfang im Maßstab 1/64. Dabei legte man mit einer definierten Qualitätsstufe einen Start hin, der sich heute durchaus im oberen Segment befindet und mit den neuen starken Marken mitschwimmt. Die Kundschaft ist zumindest Feuer und Flamme vor Begeisterung.
Waren damals die Modelle besser? Dazu sollte man ein klares JEIN schreiben. Das ist eine Geschmacksfrage, denn ich persönlich finde gerade das fünzig Jahre alte Duo im Original in Formfindung, Proportion und Aussagekraft viel eindeutiger als das heutige Modell. Das neue Modell gibt sich viel Mühe, aber in den Kerndetails schwächelt es. Die markanten verchromten Radkappen von damals sind nur schwer durch matt silbern lackierte Felgen zu ersetzen, auch wenn die Felegnoptik dem Originalfahrzeug von damals entspricht. Gummierte und profilierte sprechen für den Neulung, aber der Kühlergrill schwächelt in den Details. Schön, dass die Heckleuchten aus farbigem Plastik bestehen, aber wie im Eintrag zuvor stiehlt hier sogar Hot Wheels diesem Neuling mit seiner originalen Farbfassung der Rundleuchte die Show. Die Modelle sind jedes für sich gut, aber speziell der BMW 20002 tii Touring bleibt meiner Meinung der beste nachgebaute "Nullzwo" in diesem Maßstab...
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