Modelle : Piaggio Ape 50
Update : Nein, neues Modell in 2024, Nr. 1583 CE
Rubriken : Siku Super
Produktionsort : China
Farbe : Rot
Maßstab : ca. 1/40
zu öffnen : Heckklappe
Maße : ca. 6,6 cm x 2,9 cm x 3,8 cm (l/b/h)
Preis : ca. 5,50 € ( Mein Kaufpreis neu in 2024 )
Ich war mal vor vielen Jahren bekennender Siku Fan und Sammler, als Siku mit solchen Modellen wie dem VW T5/T6, der Mercedes E-Klasse W212 und dem 5er BMW der Modellreihe E60 fast schon wegweisend führend richtig Gas gegeben hat, schöne Modelle in diversen Farben und Ausführungen baute sowie mit authentischen Felgen des jeweiligen Originals heraus gebracht hat. Man war am Puls der Zeit, baute qualitativ hochwertige Modelle, trotzte erfolgreich der Konkurrenz aus fernen Ländern mit "Made in Germany", baute im Sinne der vorgenannten Modelle sogar noch parallel dazu Polizei-, Feuerwehr- Notarzt, oder Taxivarianten. Doch dann hat irgendjemand bei Siku entschieden, das man das nicht mehr machen will. Es gab eine signifikante Kehrtwende und Änderungsmaßnahmen, welche in allen Kernkompetenzen von Siku verheerende Folgen bis heute hat. Auch wenn ich heute Siku nicht mehr sammel, war ich eben im Hinblick auf meine Datenbank überrascht, dass ich dennoch in diesem Jahr ganze vier Modelle gekauft habe. Durch die Neuordnung von Matchbox dürften es beispielsweise im Vergleich etwa 95 der 100 jährlichen Modelle gewesen sein. Bei Hot Wheels dürfte aufgrund der vielen sinnfreien und Eigenkreationen das Verhältnis in etwa bei 150 zu 250 Modellen in der Anschaffung pro Jahr liegen. Ohne Sondermodelle versteht sich. Somit passt noch nicht einmal der Preis zum Gegenwert. Und da zeigt sich schon das ganze Dilemma von Siku...
Die Piaggio Ape 50 gilt glaube ich als Neuerscheinung im Jahr 2024 bei Siku. Von weitem ist das Modell sehr originell und passt auch in die Sammlung, wenn man den Maßstab vollkommen außer Acht lässt. Vielleicht ist es bei Siku Absicht oder Irrglaube zugleich, einen eigenen Maßstab festlegen zu wollen oder gar zu können, wenn man alle anderen hersteller ausblendet. Aus Kindheitstagen kann ich aber sagen, dass die Maßstabsfremden Modelle beim Spielen außen vorgeblieben sind. Und wer heute die tatsächlichen Macher von Spielzeugautos beobachtet, weiß genau, dass man sich weltweit eben gerade auf diesen Maßstab 1/64 plus sehr eng anliegende Abweichungen mit wenigen Punkten nach oben oder unten geeinigt hat. Und damit ist Siku raus und tot, wenn man sich den errechneten Maßstab anguckt. Das Pendent von Tomy, den Daihatsu Midget (ist im Blog zu finden), produziert man sehr erfolgreich im Maßstab 1/64. Nur dann ist das Modell auch gute 2 Zentimeter kürzer und tiefer, so dass das Siku Modell daneben, wie ein aufgeplustertes Etwas von einem anderen Stern ausschaut.
Machen wir es kurz : der Farbauftrag ist gut, das Plastik im Heckbereich matt stumpf, die grundlegenden Details wie Beleuchtung (leider nur aufgedruckt) sowie Beschriftung sind da und sehen noch gut aus. Scheibenwischer, Außenspiegel, Innenrückspiegel sowie ein Lenkrad (das ist kein Witz!!!) hat man sich bei Siku gespart. Eine Anlehnung an einen Sitz ist aber erkennbar. Die Bodenplatte sitzt nicht passgenau auf dem Metall und die Räder sehen armseelig und billig aus. Im Hinblick auf den Preis, wofür man im Geschäft jeweils drei Hot Wheels oder drei Matchbox erhält, oder alternativ einen im Gegenwert passenden Majorette ab drei Euro das Stück erhält, wirkt dieses Modell wie ein schlechter Scherz. Dass die Konkurrenz selbst normale kleine Blisterverpackungen anders gestalten als Siku, sollte doch aml irgendjemanden dort im Hause aus dem Tiefschlaf erwecken. Somit wundert es auch keinen, dass sich Sikumodelle mit Produktionsort aus Polen oder China im Gebrauchtwert und Gebrauchtmarkt in etwa bei einem Marktpreis von 25 bis 50% des Neupreises direkt nach dem Erwerb befinden. Und es fehlt mittlerweile einfach der "den-will-ich-unbedingt-haben" Faktor.
Das einzig gute an dem Modell ist, dass man mal eine Piaggio Ape kaufen konnte, auch wenn das Modell weit weg vom Original ist. Die Ape wird seit 1948 in Italien hergestellt. Seit 1999 kam der indische Markt hinzu und man verkauft solche Dreiräder gerade in den Schwellenländern immer noch im guten sechsstelligen Bereich pro Jahr. Die Ape 50 hat einen Einzylinder Zweitaktmotor. Aus einem 50 Kubikzentimeter großem Hubraum (wie süß!!!) holt man ganze 3 PS und 40 Stundenkilometer heraus. Dafür kann das Modell sehr respektable 200 Kilogramm Nutzlast transportieren. Wer es mit Humor nimmt, liest sich diese Leistungswerte in diesem Blogeintrag noch dreimal durch und fängt an zu errechnen, wieviele Ape´s man kaufen müsste, um die Leistung eines "normalen Porsche oder einfach auch nur einem normalen VW Golf" mal in der Fläche darzustellen...
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