Samstag, 21. Juli 2012

Das unbekannte Wesen : der Nissan Cedric Special 6 von 1965

Sie kennen den Cedric nicht? Sind Sie sicher? Keine Panik, man muss jetzt nicht alle Bücher wälzen, denn in Europa hat es so etwas wohl nie gegeben, und japanische Autos aus den 60er Jahren und davor sind in Europa nahezu unbekannt. Obwohl das anhand des unten gezeigten Modells fast doch schon eine Bildungslücke ist, wenn man sich dieses Fahrzeug einmal aus der Nähe betrachtet. Vom Design her könnte es ja fast schon ein großer Alfa Romeo sein, oder ein vergessener Lancia. So wundert es beim Nachforschen keinen, dass Pininfarina hier seine Finger im Spiel hatte und diesem Wagen gesunde, europäische Züge mit auf den erfolgreichen Weg gegeben hat. Also doch ein halber Italiener! Man könnte anhand der europäischen Designlinien fast schon an ein Stückchen Commonwealth auf vier Rädern denken, wobei Japan niemals dazugehört hat.

Zum Wagen an sich : Eine filigrane und schlanke Karosserie hat er, fast schon zierlich, aber dynamisch lang gestreckt mit einem Hauch Nobelesse. Im Prinzip sehen wir hier eine frühe Form der eierlegenden Wollmilchsau, die hier die Japaner kreiert haben. Fängt man vorne an zu gucken und hört hinten auf, wundert man sich über die konsequente und durchgezogene Schönheit. Einzigst die typischen Hornbrillenaugen vorne verraten die japanische Herkunft. Es ist übrigens ein Nissan und zwar ein großer mit einem edlen Namen, hier mit dem Zusatz Cedric Special 6, also einem Sechszylinder und das sogar schon in zweiter Generation ab 1965 gebaut. Eine Schande ist es, dass er nie in Europa angeboten wurde...

Zum Modell : Doppelscheinwerfer im Hornbrillenlook, ein großer Chromgrill mit integrierten Blinkern, einem Markenemblem in der Mitte und zierliche Chromstoßstangen mit dem zierlichen Zusatzprallschutz. Typisch japanisch ist auch die Rechtslenkung. Ansonsten hat das Modell einfach alle Extras. Chromumrandete Scheiben, Chromzierteile und Leisten, Türgriffe in Silber, herrliche Konturen und Sicken, Gummireifen mit Weißrand, silberne Chromradnarbenabdeckungen, Kennzeichenplatten in Weiß und einen hohen Detailierungsgrad im Allgemeinen. Die hellen beigen Polster passen himmlisch zum dunklen Blaumetallic. Die Proportionen des Nissans sind vorbildlich, ebenso die Führung der niedrigen Gürtellinie. Das Klarglas der Plastikscheiben hat eine der höchsten Qualitäten für Modellautos in diesem Maßstab. Die Heckleuchten sind ebenfalls mit Chrom umrandet und sind vom Blinker über Bremslicht bis hin zum Rücklicht perfekt ausgearbeitet. Dieses Modell ist weit gereist und kommt tatsächlich aus Japan. Wer einen bekommen kann, sollte zugreifen, denn vermutlich sind nur eine Hand voll hier ins Land geraten...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen