Modell : Mercedes Benz 200 D, W115
Update : Nein, neues Modell
Farbe : Schwarz
Maßstab : ca. 1:64
zu öffnen : nichts
Maße : ca. 7,5cm x 2,8 cm x 2,3cm (l/b/h)
Preis : ca. 9,00 € (Neupreis in 2016)
Gehen wir mit diesem Modell einmal ganz weit in der Mercedes Historie zurück. 1967 stellte Mercedes Benz diese Baureihe ohne zu wissen vor, dass mit dieser oberen Mittelklasse so viele Fahrzeuge gebaut werden, wie seit dem Ende des zweiten Weltkrieges alle Mercedes Modelle zusammen genommen gerechnet verkauft wurden. Das sehr gefällige Design von Paul Bracq, welches klare Linien ohne Schnörkel an den Tag legte, kam einfach bei der Kundschaft sehr gut an. Der Vorgänger war die Miniflosse W110, die seinerzeit aufgrund der Andeutung von Heckflossen Kritik einheimste. Der Strichachter, wie die Mercedes Baureihe gerne genannt wird, war ein typisch Deutscher und wurde seinerzeit unter den Taxifahrern eine beliebte Legende, weil er so zuverlässig war. Weiterhin ging der Mercedes in die Geschichte als das Modell bei Mercedes ein, wo bis zu 43 Extras für ein Modell angeboten wurden. Das individualisierte stark die Modelle, schaffte aber auch Raum für schöne Gewinne bei Mercedes.
Schuco schaffte in den 70er Jahren bereits mit dem Strichachter große Erfolge. Es gab ein Taxi, ein Polizeiwagen (genannt Peterwagen) sowie eine normale Limousine als 200er Benziner mit 95 PS. Interessanter Weise wies das Modell damals im Maßstab 1:66 die erste Stufe des Strichachters auf, welche man prima an den Heckleuchten erkennen konnte. Alle kleineren Motoren, egal ob Benziner oder Diesel gehören als Vierzylinder der Baureihe W115 an. Alle großen Motoren mit dem Sechszylinder sind W114er. Unten sieht man den klassischen und vermutlich den beliebtesten Motor der Baureihe, hier den 200D, sprich ein 55PS Dieselmotor, der auch die Wanderdüne genannt wurde, weil selbst teilweise LKW schneller beschleunigten. Mit rund 31 Sekunden Sprintzeit von Null auf 100 Km/H beschleunigte er genauso schnell wie der VW Käfer.
Der Benchmark aller Mercedes Strichachter liegt bis heute bei Schuco und bei der legendären Limousine aus den 70er Jahren. Während früher es sich um ein Modell bis 1973 handelte, sieht man hier ein spätes Modell mit den Riffelleuchten am Heck ab 1973 gebaut. Also ergänzt "Schuco heute" das Modell von "Schuco damals", anstatt hier das Rad oder das Modell neu zu erfinden. Das ist klasse. Witziger Weise weist die Farbkombination aussen Schwarz und innen Rot noch parallelen zu einem Schuco Taxi aus den 70ern aus. Und Ja, in den späten 60er Jahren waren die Taxis noch Schwarz, ehe die Signalfarbe Hellelfenbein lackiert wurde, die es bis heute gibt. Prinzipiell gesehen ist das Modell sehr gut gelungen, aber aus meiner Sicht sind die Reifen zu dünn. Der Detaillierungsgrad ist sehr schön, weicht aber nicht allzu stark vom damaligen Modell ab. Heute sind die Zierleisten in Silber zu sehen, damals konnte man diese im Lack nachvollziehen. Schön ist das Detail des fehlenden rechten Aussenspiegels, der seinerzeit in der Tat noch Aufpreis kostete. Auch schön ist, dass die Felgen aus den lackierten Blechfelgen bestehen, die seinerzeit diese Mercedes zu Hauf zierten. Nur wer viel Geld besaß, orderte beispielsweise die Schmiede Alus von Fuchs.
Das man bei Schuco das Faceliftmodell heute anbietet, ist eine schöne Ergänzung der alten Modelle, ohne diese historisch in den Schatten zu stellen. Ob der Benchmark geknackt wird, mag ich nicht entscheiden, denn dazu ist die Sympathie zwischen alt und neu zu ausgewogen. Aus diesem Modell ist hier wie früher alles machbar. Ein Taximodell oder einen Peterwagen, welche damals auch von Siku oder Corgi angeboten wurden, ist hier heraus leicht zu fertigen. Wir schauen mal, was Schuco als nächstes daraus macht... Eine Empfehlung zum Kauf dieses Modells spreche ich ausdrücklich aus und bedanke mich noch einmal an den Hinweisgeber in diesem Blog, der dieses Modell zuvor entdeckte.
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