Samstag, 16. Februar 2013

Das vergessene Sportcoupé Jahrgang 1971 : Renault 17 TS von Majorette

Anfang der 70er Jahre stand der Autohersteller einfach glänzend da. Man hatte wirkliche Bestseller im Programm, die sich europaweit fast wie geschnitten Brot verkaufen ließen. Renault war zudem in manchen Dingen Trendsetter und schrieb zu jener Zeit mit vielen Modellen Autogeschichte. Die Kassen waren voll, so dass man sich auch "schräge" Autos locker leisten konnte, dessen Erfolg sich nie so wirklich einstellte. Der Renault 17 war übrigens so einer. Ein kantiges Sportcoupé mit bis zu 108 PS. Der Rost holte sich fast alle, denn die Blechqulaität war mies. Majorette nahm das ungeliebte Kind mit Vorliebe in seinem Programm auf und es schien sich dort hervorragend zu verkaufen. Denn nicht nur diverse Farben sind bekannt, sondern auch diverse Felgen aus mehreren unterschiedlichen Produktionsjahren trug dieses Modellauto. Aus heutiger Sicht ist er ein Exot, aber ein guter! Grund genug, um dieses recht schräge Modell wieder in die Köpfe der Menschen zu holen!

Zum Modell : Hier sehen wir das frühe Anfangsmodell von Majorette, Farbe Grünmetallic, Sportcoupé, Zweitürer mit großer Heckklappe. Die Modelltüren sind geschlossen, witziger Weise ist das Seitenfenster heruntergelassen und die Beistellfenster sind oben. Beim genauen Betrachten erschließt sich hier ein herrliches Modell mit einer großen Detailverliebtheit. Doppelrundscheinwerferumfasst von einem schwarzen Kühlergrill, welches passend zu den 70er Jahren wie ein Hornbrillengestell aussieht. Unter dem Grill finden sich, wie herausguckende Zähne, die Blinker des Modells. Die Haube hat eine Hutze, so dass man hier auf das sportlichste Modell mit 108PS schließen kann. Die Lüftungsgitter der Motorhaube sind genauso zu sehen, wie die Scheibenwischer oder den Rückspiegel in der Frontscheibe. Der aufsitzende Scheibenchromrahmen ist ebenfalls zu erkennen. Die Seitenlinie des Renault ist die Schokoladenseite des Modells, schon aufgrund der historischen Werbungen. Ölkonzerne wie Shell, BP und Esso sind dort aufgedruckt, wie auch noch aus em Motorsport bekannte Namen wie Champion, Dunlop und Martini. Die Fa. Radiomatic passt herrlich zum Modell, denn sie war Standardlieferant für alle Renault-Modelle. Tankdeckel, Türgriffmulde und das Türschloss sind ebenso zu sehen wie das aerodynamische Lüftungsgitter am Heck des Fahrzeuges. Die Felgen sind im Gegensatz zur damaligen Konkurrenz sehr modern, die Federung von Majorettemodellen sogar hervorragend. Das Heck des kantigen Renaults setzt noch mal einen drauf : dreiflutige Auspuffanlage, geriffeltes schwarzes Plastik samt französischem Kennzeichen, eine großumrandige Konstruktion aus Zinkguss um die Heckstoßstange. Die Heckleuchten sind aus farbigen Plastik gesondert eingesetzt. Die Heckscheibe weist eine Heckscheibenheizung auf. Der Firmenschriftzug "Renault" ist am Heck zu lesen.

Fazit : Ein großartiges Modell und ein ebenso großartiges Stück Zeitgeschichte. Vom automobilen Randgruppendasein zum Modellautomobilen Kunstwerk für die Vitrine. Das zweite Leben war das durchaus erfolgreichere für den Renault. So ein nahezu unbespieltes Modell ist schon recht selten zu finden. Eine Suche lohnt und der Randgruppenrenault belohnt mit vielen schönen zeitgeistigen Details. Majorettemodelle sind leider stark unterbewertet so dass man diesen renault noch immer unter 10 Euro bekommen könnte. Für so einen Kurs wechselt er allerdings selten seinen Besitzer, denn diese behalten ihn lieber, statt ihn zu verhökern...



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