Dienstag, 22. November 2016

Britische Noblesse und englischer Gesetzeshüter aus dem letzten Jahrhundert... : Wolsley Six Eighty Police Car, NoName (Budgie Toys), Modelljahrgang etwa 1957

Hersteller : NoName (Budgie Toys)
Modell     : Wolsley Six Eighty Police Car
Update     : Nein, neues Modell ab ca. 1957
Farbe       : Schwarz
Maßstab   : nicht bekannt
zu öffnen  : nichts 
Maße        : ca. 6,6cm x 2,3 cm x 2,6cm (l/b/h)
Preis         : ca. 5,00 € ( Kaufpreis in 2013)

Vor knapp 60 Jahren steckte die Thematik der Modellautos noch praktisch in den Kinderschuhen. Dafür ist es mechanisch so simpel gebaut, dass dieser Wolsley Six Eighty auch in den nächsten 60 Jahren noch problemlos rollen wird. Kein Plastik, kein Gummi, nichts ist an dem Modell dran, was sich irgendwie zersetzen könnte. Ok, vom Lack her sah der Wolsley bestimmt neu viel besser aus, aber in einem solchen hohen Alter von knapp 60 Jahren darf so ein Modell auch schon die eine oder andere Macke haben. Für einen frühen englischen Polizeiwagen aus den 50er Jahren scheint er noch wenig Einsätze gefahren zu sein oder früher war halt die Welt doch ein klein wenig besser als heute.
 
Nein, das ist kein Matchboxmodell, auch wenn es so aussieht und manch einer an ein verschollenes Modell glaubt. Parallel zu den frühen Matchboxmodellen gab es seinerzeit die Esso Morestone Modelle, die dann später in Budgie Toys aufgegangen sind. Die Modelle mit der Optik von Matchbox haben allerdings nur den Zusatz "Made in England" auf der Bodenplatte stehen und wurden ab Mitte bis Ende der 50er Jahre in der "Esso Petrol Pump Series" zusammengefasst verkauft. Auch wenn es kein Matchbox ist, sollte man nicht glauben hier unbedingt günstig an so ein Modell zu kommen. Je nach Tagesform der Bietergemeinde sind auch schon einmal rund 25 bis 30 Euro für ein benutztes Modell zu erzielen. Ich sage aber, dass sich so ein Betrag für so ein spektakuläres und seltenes Fahrzeug lohnt. Und wer kann schon einen raren Wolsley sein eigen nennen und andere damit ein wenig verwundern?

Für Modellautosammler kann als Beispiel ein Wolsley Six Eighty nicht sonderbar genug sein, so dass man so ein Modell auch unbedingt haben muss. Aus heutiger Sicht ist das Modell schon spektakulär genug. Die Automarke Wolsley kennt heute vermutlich keiner mehr, auch wenn Sie beginnend um 1900 schon etliche Modelle für diesen Zeitraum auf den Markt gebracht hat. Auf der Insel war sie zumindest bekannt und galt in der Tat schon als etwas "Besseres". Der Six Eighty galt als ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse. Er gilt als direktes Fahrzeug der Nachkriegsära des zweiten Weltkrieges und wurde von 1948 bis 1954 gebaut. Immerhin wurden von diesem britischen Exoten etwa 25281 Exemplare gebaut. Die Wagen waren gut ausgestattet und sahen mit dem runden Heckabschluss eines Morris und dem aufrechten Wolseley-Kühlergrill schon beeindruckend aus. Es ist tatsächlich geschichtlich überliefert, dass dieses Fahrzeug häufig ein Behördenfahrzeug der Polizei gewesen ist. Wie der Modellname schon verraten kann, hatte der Wolsley einen Sechszylindermotor, der rund 72 PS an Leistung lieferte. Das reichte in der Nachkriegszeit für knapp unter 140 km/h an Höchstgeschwindigkeit. 1975 hörte die Marke Wolsley im Übrigen unter der neuen British Leyland Gruppe auf zu existieren. 




1 Kommentar:

  1. Nach meiner Ansicht ist es ein Morestone-Modell.
    Obwohl hierzulande kaum bekannt, aber ebenso interessant, gab es im selben Format einen Ovali-Käfer, VW T1 und einen Austin-Healey, ebenfalls von Morestone. Diese sind bereits wesentlich seltener im guten Erhaltungszustand zu finden und völlig unterbewertet, als die recht bekannten und häufigeren Pendants von Lesney-Matchbox. Viele Morestone-Modelle litten auch an der sog. Zinkpest. Beim britischen
    Auktionshaus Vectis, erzielen Morestone Modelle tlw.
    recht hohe Preise.

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