Modell : Mercedes Benz 220 SE Coupé, 1962
Update : Nein, neues Sondermodell "50th Anniversary Superfast" in 2019
Produktionsort : Thailand
Farbe : Rotmetallic
Maßstab : 1/66
zu öffnen : Türen
Maße : ca. 7,3cm x 2,7 cm x 2,0 cm (l/b/h)
Preis : ca. 10,00 € ( Kaufpreis neu in 2019)
Es ist schon interessant, dass man heute etwas feiert, was früher einmal Standard war. Zum 50. Geburtstag der Superfastmodelle holt Matchbox einen echten Klassiker zurück, den es in dieser Art seit 1968 nicht mehr gegeben hat. Doch der Titel der Sonderserie überrascht und verwirrt mich ein wenig, denn das Ursprungsmodell war ein reguläres Modell und die Superfastmodelle der Baureihe W111 von Mercedes waren keine 220 SE Modelle, sondern Modelle des Typs 300 SE. Geschichte sollte somit etwas korrekt dargestellt werden, aber vermutlich haben auch nicht mehr alle bei Matchbox das im Gedächtnis, dass es den Mercedes Benz 220 SE Coupé tatsächlich auch mit zu öffenden Türen bereits ab 1963 gab. Und das je nach Jahrgang in Burgundroter oder roter Farbe und mit schwarzen oder grauen Plastikrädern. Damit der Vergleich halbwegs passt, schicke ich das 1963er Modell mit grauen Plastikrädern aus meinem Archiv mit rein.
Warum Matchbox den Jahrgang 1962 auf das Modell schreibt, bleibt auch erst einmal ein Rätsel, denn das 220 SE Coupé gab es bereits ab Februar 1961 bei Mercedes zu kaufen. Doch kommen wir zum Modell und dessen Details und Aufmachung, die wirklich gut gelungen ist. Heute ist der Benz nicht nur Rot, sondern sogar in edlerem Rotmetallic lackiert worden. Besonders schön und löblich ist die Europaausführung, die man an den hochstehenden Scheinwerfern erkennt. Viele reale Fahrzeuge sind damals auf die hochstehenden Doppelrundleuchten für den Exportmarkt nachgerüstet worden, wobei doch der originale Scheinwerfer dem Modell viel besser steht. Selbst der oben liegende Blinker in dem Scheinwerfer kann man auf dem Modell neben einer Mercedes Plakette auf dem Chromkühlergrill sehr gut erkennen. Seitlich gibt es den Türgriff sowie die Fußleiste in Silber sowie den Aufdruck vom 65jährigen Jubiläum der Marke Matchbox. Die Türen lassen sich öffnen und geben Einblick in ein leider etwas dürftig gestaltetes Interieur. Dafür gibt Matchbox blaues Colorglas mit auf den Weg und an die grau eingefärbten Räder aus der Heritage Classic Reihe hat man sogar auch noch gedacht. Am Heck des Modells verliebt man sich wieder in Details und spendiert dem Modell den markanten Chromrahmen um die schmalen Heckleuchten. Auch ein Mercedesstern ist auf dem Kofferraum zu entdecken.
Trotz der leichten geschichtlichen Schwäche ist hier aber ein tolles Modell zurückgekehrt, welches man unter den heutigen Bedingungen gestaltet hat. Das Original war deutlich weniger Silber und Chromlastig, war mit dem Maßstab 1/73 auch etwas kleiner geraten, hatte aber ein detaillierteres Intererieur, denn ein Speichenlenkrad ist hier gut zu erkennen. Die Bodenplatte war in den 60er Jahren Schwarz lackiert und aus Metall. Während man heute eher gleitende Räder und einen Abrollkomfort verbaut, kratzten die Plastikräder mit simpler Starachse nur so über die Tischoberfläche. Ein Hauptunterscheidungsmerkmal zum Urahn findet sich noch am Heck, denn 1963 hatte man bereits ein englisches Kennzeichen auf dem Modell aufgedruckt. Zwischen beiden hier gezeigten Modellen liegen knapp 55 Jahre zwischen der Bauzeit und aus meiner Sicht muss man auch zwingend beide Modelle haben. Denn jedes Modell macht Spaß und bereitet beim Ansehen viel Freude. Während der Urahn schon einige Spielzeit als lebende Matchboxgeschichte ersichtlich auf dem Buckel hat, wird es der Urenkel zumindest bei mir sozusagen immer behaglich in der Vitrine haben...
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