Donnerstag, 29. Februar 2024

Dieser Eintrag zeigt zwei Modelle einer Modellautomarke, welche bereits in den 70er Jahren aufgeben musste, obwohl man zu der Zeit die besten Modellautos in unserem Maßstab gebaut hat... : Vauxhall Firenza & Rolls Royce Silver Cloud MKIII, "Chinese Eye", Mulliner Park Ward, Impy Lone Star, Modelljahrgang Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre

Hersteller : Majorette
Modelle : Vauxhall Firenza & Rolls Royce Silver Cloud MKIII, "Chinese Eye", Mulliner Park Ward
Update : Nein, beim Rolls Royce und vermutlich Ja bei dem Vauxhall Firenza
Rubrik : Impy, Lone Star Flyers & Lone Star Road Master Super Cars 
Produktionsort : England
Farben : Reste von einem Blaumetallic & Rotmetallic
Maßstab : ca. 1/56 & 1/67
zu öffnen : jeweils die Türen und die Hauben sowie beim Rolls Royce erweitert der Kofferraum
Maße : ca. 7,7 cm x 2,9 cm x 2,3 cm & 8,1 cm x 2,9 cm x 2,4 cm (l/b/h)
Preis : ca. 40,00€ & ca. 27,00€ (Kaufpreis gebraucht in 2023 & 2024)
 
Kommen wir heute einmal zu einer Modellautomarke, welche vermutlich die wenigsten Sammler überhaupt noch auf dem Schirm haben. Oder anders herum gesagt, man muss schon ein gewisses Alter oder Sammlungsgröße erreicht haben, um die Marke überhaupt zu kennen, wenn man "alles" sammelt. Unten zeige ich einmal zwei von mir seit ewigen Zeiten gesuchte Modelle, die mir gegen Ende des letzten Jahres und auch Anfang dieses Jahres endlich ins Netz gegangen sind. Die Hauptprobleme in der Beschaffung der Modelle ist die mittlerweile sehr geringe weltweite Verfügbarkeit, denn die Lone Star Modelle waren überwiegend in den 60er und 70er Jahren aktiv, so dass seit über 50 Jahren auch keine Modelle mehr produziert werden. Es gibt noch eine Aussage im Netz, dass sogenannte Giftpacks der Modelle aus den 60er Jahren bis hin in die 80er Jahre verkauft wurden, was aber höchstens Restposten gewesen sein können, als eine aktuelle Ware. 20 Jahre alte Modelle dürften zu dem Zeitpunkt eher unverkäuflich gewesen sein. Wenn man sich die für die Zeit absolut hochwertigen und genialen Modelle so ansieht, entdeckt man auch den Grund des Scheiterns sehr schnell. Der Maßstab ist im Verhältnis zu den Modellen von Matchbox, Husky, Majorette oder Sikumodellen der 60er Jahre viel zu groß. Aufgrund der ganzen Extras waren diese Modelle mit Sicherheit auch viel zu teuer als Spielzeug für Kinder, so dass hier eher "nur" die Sammler die Modelle kauften. Und der Anteil von Sammlern war in den 60er Jahren noch viel zu gering, sowie auch der Kinder, die sich diese Modelle vom Taschengeld leisten konnten...
 
Der Vauxhall Firenza darf sich mit großem Abstand tatsächlich zu den gesuchtesten Modellen in unserem Maßstab zählen, da das Angebot sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verringert hat. Das hat sich in den letzten Jahren auch merklich auf den Preis, den anhaltenden stark schwankenden Verkaufspreisen und den Wert niedergeschlagen. Autos unter 50 Euro sind selten vollständig und weisen zudem defekte Scheiben oder Räder auf, so dass selbst Ersatzteilträger tatsächlich sauteuer sind. Ordentlich bespielte aber vollständige Modelle finden sich bis 100 Euro, wobei dann unbeschädigte Modelle in der Originalverpackung bereits für 700 Euro im elektronischen Kaufhaus den Besitzer gewechselt haben. Damit gehört der Vauxhall Firenza aus meiner Sicht zu den teuersten Modellen in unserem Maßstab. In den letzten 20 Jahren habe ich immer wieder versucht in meinem preislichen Rahmen mitzubieten, aber es hat einfach nie geklappt. Im letzten Jahr bin ich endlich fündig geworden, so dass ich endlich ein Modell mit unbeschädigten Scheiben, vollständigen Türen und nicht krummen Achsen erwerben konnte. Nur die Motorhaube fehlte, doch da es ein Anbieter mit Nachfertigungen gibt, konnte ich auch dieses Bauteil ergänzen. Was fehlt noch? Der Lack ist zu 99 Prozent runter, wobei die Restfarbe noch gut zu erkennen ist, so dass ich mir "meinen" Firenza selber aufbauen kann.   
 
Wer in diesem Blog schon einmal gestöbert hat, entdeckt in dem Beitrag "Endzeitstimmung" das unten gezeigte Fotomodell auf dem ersten Bild auf meinem Schrottplatz. Es war seinerzeit ein Zukauf als Teileträger für etwa 50 Pfennige, wobei nach und nach der Wunsch entstanden ist, diesen höchst exklusiven Rolls Royce auch einmal in gutem Zustand besitzen zu wollen. Ich hatte Glück, denn auch gute Modelle kosten zwischen 50 und 75 Euro ohne Verpackung und ein ausbleibendes Bietergefecht sorgte vor wenigen Wochen für einen sensationell niedrigen Kaufpreis. Was ist an diesem Modell so besonders? In der allgemeinen Rolls Royce Geschichte ist dieses Modell schon ein sündhaft teurer Exot gewesen, so dass es fast schon an ein Wunder grenzt, dass ein Modellautohersteller in unserem Maßstab dieses Modell in die Produktion aufgenommen hat. Grundsätzlich sind die Cabrios und Coupe´s mit die teuersten Rolls Royce Modelle gewesen und sind bereits im Original schon in sehr geringen Stückzahlen gebaut worden. Das Besondere an diesem Modell ist ein sehr kurzweiliges Designexperiment gewesen, wo man bei Rolls Royce diesen Exoten ein besonderes Erkennungsmerkmal verschaffte. Die Doppelscheinwerfer wurden in Art und Weise in den 60er Jahren bei der Automarke Jensen abgeguckt und wurden in der Front leicht schräg und nach unten verlaufend eingebaut, was dem Rolls Royce sehr schnell den Beinamen "Chinese Eye" verschaffte. Das unten gezeigte Modell ist ein 1964er Jahrgang, und der Aufbau kommt vom exklusiven Handelspartner "Mulliner". In meinen Augen gehört der schräg guckende Rolls Royce, der ab 1966 bei Lone Star Impy gebaut wurde, zu den schönsten je gebauten Modellen der Marke. 
 
Das Modellauto sortiert sich zeitlich deutlich vor dem Firenza ein und hat auch noch einen anderen Verkaufsnamen. Den Begriff "Road Master Super Cars" darf man wörtlich nehmen, denn das Modellauto schwebt und gleitet in einer so himmlischen Art über die Schreibtischplatte, als hätte man das Original geschrumpft. Die Qualität ist für ein etwa 60 Jahre altes Modellauto überragend einzigartig und für die damalige Zeit darf man es wohl als die weltweit beste Qualität bezeichnen. Selbst heute schafft es nur Tomy, das zu überbieten, wobei sich dort die Bauteile nicht öffnen lassen. Und dieses Modell ist vollumfänglich bespielbar. Man bewarb das Modell mit seinen kratzfesten Reifen, so dass die gummierten Reifen das komplette Gegenteil von Matchboxmodellen der Regulars 1-75 Serie darstellten. Selbst das Interieur samt Lenkrad ist schon ungewöhnlich hoch detailliert worden, wenn man zeitgleich bedenkt, dass nicht einmal alle Matchboxmodelle überhaupt ein Interieur hatten. Es sind die vielen Nuoncen am Modell, die es so einzigartig machen, so dass ich diesen Exoten jedem Sammler empfehlen kann...  
 
 















 

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