Hersteller : MotorMax
Modell : Plymouth Horizon, 1981
Update : Nein, voraussichtlich neues Modell
Farbe : Weiß
Maßstab: 1/64
zu öffnen : nichts
Maße : ca. 6,8 cm x 2,8 cm x 2,4 cm
Preis : ca. 3,00 € ( Kaufpreis neu in 2016 )
Wer dieses Modell betrachtet, wird erst einmal etwas irritiert vom Namen sein. Die älteren Leser unter uns könnten sich erinnern, dass dieses Fahrzeug eigentlich ein Europäer ist, um nicht sogar genauer zu sagen, es ist ein Franzose. Wer dann allerdings an Peugeot oder Citroen denkt, liegt erst einmal nicht so falsch. In den 70ern mischte neben Renault auch noch die Firma Talbot mit. Und genau daher kommt dieses Modell. Das Grundmodell war also ein Talbot Horizon / Simca Horizon.
Das Problem war, dass die Marke Talbot im Jahre 1959 von Simca übernommen wurde und somit Bestandteil des Unternehmens war. 1967 wurde die Marke Simca wiederum von Chrysler Europa übernommen, ehe nur 11 Jahre später Chrysler Europa vom schnell wachsenden PSA Konzern (Peugeot und Citroen) geschluckt wurde. Um die Modelle, die unter Chrysler Europa entwickelt wurden, nicht unter dem eigenem Namen zu vermarkten, wurde der Name Talbot wieder eingeführt, so dass der Großteil der Modelle die Talbot Horizon Modelle waren. Da die von Chrysler übernomme Rootes Gruppe in 1967 in England ebenfalls neue Modelle benötigte, findet man das gleiche Modell als Sunbeam auf den Markt. Die Chrysler Gruppe in den USA wiederum konnte aber tatsächlich auch einen Kompakten gut gebrauchen, so dass tatsächlich das gleiche Modell auch als Plymouth Horizon verkauft wurde, was mir bis heute total unbekannt war. Um noch eines drauf zu setzen, gab es dieses Modell ebenfalls auch noch als Saab Valmet Horizon. Was für eine bewegte Auto Geschichte das doch ist, mit dem traurigen Effekt, dass die Marken Simca, Talbot, Saab, Sunbeam (inkl. der Rootes Gruppe) sowie auch Plymouth mittlerweile aus der Autowelt komplett verschwunden und beerdigt sind.
Noch ein paar Worte zum spannenden Modell, welches als Talbot Horizon acht Jahre gebaut wurde und als Amerikaner tatsächlich noch ganze vier Jahre länger. Neben dem Plymouth Horizon wurde der Wagen auch noch als Dodge Omni verkauft. Die Amerikaner änderten in der Tat noch einige Sachen, ehe der Wagen in den USA auf den Markt kam. Die Achse wurde verändert und die Antriebsstränge auch. Neben einem zugekauften VW Aggregat bekam das Fahrzeug natürlich auch noch heimische Motoren mit mehr Leistung, als es die europäischen Modelle hatten. Dazu reichte man eine Viergang Schaltung oder eine Dreigang Automatik. Die Leistungen und die Ausstattungen bishin zu seitlichen Holzplanken schwankten je Modell in den kommenden Jahren. Das Topmodell in 1984 hatte 112 PS und den Zusatz GLH, welches tatsächlich mit "Goes like Hell" , also "Geht wie die Hölle" zu übersetzen war. Ein Jahr später setzte man noch eines drauf und verpflanzte einen Turbomotor mit 148 PS unter die Haube, und das bei knapp einer Tonne Fahrzeuggewicht. Respekt. Vom Dodge entstanden etwa 720tsd und vom Plymouth rund 880tsd Stück. Die Stückzahlen aus Frankreich, Schweden und England sind leider nicht bekannt. Alles in allem steckt aber in diesem kompakten Franzosen ein äußerst interessantes Weltauto, welches insgesamt sehr erfolgreich über die Jahre verkauft wurde. Selten habe ich hier in diesem Blog von so einem Allrounder berichten können, so dass dieses Fahrzeug ein echtes Stück automobiles Kulturgut und ein Hingucker ist. Doch die Zeit reinigt leider die Gedächtnisse, so dass es mir ein Vergnügen ist, diesem Modell erneute Präsenz zu verleihen...
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