Samstag, 29. Juni 2013

Siku und Binz, eine über 50jährige Erfolgsgeschichte und Linie der Vernunft : Binz Krankenwagen mit Grundlage Mercedes Benz.

Aus allen Ecken habe ich diese Modelle zusammengetragen, denn sie stehen in der Tat so nicht bei mir zusammen. Warum nicht? Ganz einfach, vierzig Modellautojahre sind teilweise auch nach dem Kaufdatum dementsprechend sortiert, so dass eine große Anzahl anderer Sikus meist neben den Krankenwagenmodellen steht. Bewusst habe ich den MB L von Binz, hier den großen Siku Mercedes Kastenwagen, aus dieser Serie aneinandergereihter Binz heraus genommen, da der "große" deutsche Mercedes Krankenwagen meist diese Form erschienen ist und eine lange Motorhaube hatte. Weiterhin gelten diese Binzmodelle als unverwechselbar, denn es gab sie nur als Krankenwagen. Eines der Modelle wurde in der Tat auch mal in einer Feuerwehr Rettungswagenvariante gebaut, doch der typische, cremeweiße Krankenwagen Typ überwiegt. Auch das Plastikmodell von Binz ist hier jetzt nicht mit anbei, da nur und ausschließlich die Metallzinkgussmodelle seit 1964 hier einmal aneinandergereiht aufgezeigt werden sollen. Es zeigt aber eine herrliche und wunderbare Tradition, die Siku hier über die Jahrzehnte belebt und betrieben hat. Die logische Abfolge von Modellen macht auch einen Hersteller wie Siku erfolgreich, aber leider funktioniert das nicht mit allen Sikumodellen so, wie hier dargestellt. Warum nicht, weiß wohl nur die Entwicklungsabteilung von Siku... Da diese Binzmodelle erstmalig auf dem Pontonmodell von 1964 gegründet wurden, symbolisiert auch dieses Metallmodell bei Siku den Start einer bis heute sehr erfolgreichen Ära von Krankenwagen auf Mercedesbasis.

Den Start machte der Mercedes Binz Krankenwagen auf Basis des Typ 190, hier die Nummer V233 von Siku. Swarowskisteine und Flachkühler sind die markantesten details an diesem Fahrzeug. Dieses Modell wurde von 1964 bis immerhin 1970 gebaut! Trotz der langen Bauzeit ist er heute extrem rar geworden. Hier ist nur die Heckklappe zu öffnen.

Ab 1970 wurde der Binz Europ 1200 L , hier auf Basis Mercedes Benz 250/8 gebaut. Auch dieses Modell ist heute recht selten, da es ab dem ersten Modell noch Gummireifen gab und die Reifenart z.B. noch innerhalb der Produktion auf die kommende Reifengeneration umgerüstet wurde. Das spätere Modell wurde ab 1975 noch bis 1980 gebaut und erreichte somit eine zehnjährige Produktionszeit! Felgendeckel hatte nur das Startmodell und meist fehlen sie heute. Bis 1974 wurde dieser Typ Krankenwagen gebaut, im Gruppenbild ganz rechts! Neben den Felgenabdeckungen mit Mercedesstern sind noch die eingefassten Plastikscheinwerfer ein Hingucker, auch die herausnehmbare Liege ist ein Novum bei vielen Modellkrankenwagen. Neben der Heckklkappe sind auch die Vordertüren sowie eine der seitlichen hinteren Türen zu öffnen.

Binz Krankenwagen, hier auf Basis Mercedes 200 W123, gebaut von 1981 bis 1988. Erstaunlich ist, wie gut Siku die Front des W123ers getroffen hat, umso unverständlicher ist, warum der w123er nie als normales PKW-Modell erschienen ist, da bisher auf Grundlage jedes Krankenwagens auch das entsprechende PKW Modell gab. Die Ochsenaugen des frühen W123er sind höchst markant. Das blaue Colorglas trägt nur dieses Krankenwagenmodell und war in den 80ern eine Moderescheinung von Siku. Man glaubte, mit blauem, gelben und grünlichen Colorglas die Modelle attraktiver vor der Konkurrenz zu gestalten, wobei das in den 90ern bereits wieder geändert wurde. Neben der Heckklkappe sind auch die Vordertüren sowie eine der seitlichen hinteren Türen zu öffnen. Die Binz Modelle bekamen zwei Blaulichter aufgesetzt.

Ab 1989 kam dann die Binz Ambulanz auf Basis Mercedes Benz 260E, hier ein W124 in die Läden. Neben dem regulären weißen Crememodell, gab es auch einen roten Krankenwagen mit Feuerwehrschriftzug. Während die Feuerwehrvariante noch die klassischen Räder hatte, griff die cremefarbene Rettungswagenvariante bereits auf die gräßlichen Baumarktfelgen zurück. Ein Fehler! Neben der Heckklkappe sind auch die Vordertüren sowie eine der seitlichen hinteren Türen zu öffnen. Die Binzmodelle schlossen ab hier ein seitliches Fenster, siehe Bild, hier das Fenster hinter der Fahrertür.

1998 wechselte erneut das Binzprogramm und stieg auf das Mercedesmodell A2002/MB E290 um, hier der Typ W210. Die Baumarktfelgen wurden durch Felgen mit Mercedesstern ersetzt und sahen besser aus. Die Notbeleuchtung auf dem Dach änderte sich und eine neue Signalanlage wurde auf allen Polizei, Feuerwehr- und sonstigen Rettungsfahrzeugen verbaut. Ein drittes Blaulicht fand im hinteren Dachteil Platz. Mit einer Bauzeit von knappen 12 Jahren war dieses Modell sehr erfolgreich!

Binz revolutioniert das Krankenwagendesign und macht es futuristisch modern. Mit dem Mercedes W211 ab 2010 ist dieses Modell nun das aktuelle Binz Modell im Sikuprogramm. Der europäische Einfluss ist stark erkennbar, denn das medizinische Zeichen für Rettung und ärztliche Hilfe hält hier auf den Fahrzeugmodellen Einzug. Auch der klassische Cremefarbton ist Geschichte. Die kantige Signalanlage wurde gegen aerodynamische Blaulichter in den hochgezogenen Dachholmen ausgetauscht. Die Seitenfenster des aktuellen Binz schauen so aus, als kämen sie direkt aus einem deutschen ICE Zug und sind nun gegenüber den vorherigen Modellen abgedunkelt. Auch die Standardramschfelgen sind nun gegen hochwertige Mercedesfelgen mit Gummibereifung getauscht. Dieses aktuelle Mercedes-Binz-Modell gehört zu den aufregenden und perfekt gemachten Krankenwagenmodellen.

Fazit : Sind 50 Jahre Binz nicht herrlich schön anzuschauen? Geschichte der deutschen Rettungsfahrzeuge zum Anfassen, bestaunen und bewunderm und für einige sogar Spielzeug statt Vitrinenstaubfänger. Faszination Binz, Faszination Mercedes Benz. Hier wurde zusammengefügt, was auch zusammen gehört. Siku schreibt diese Geschichte hoffentlich auch mit den aktuellen oder künftigen E-Klasse/Binzmodellen noch fort und stoppt hoffentlich nicht auch noch diese "ewige" Tradition nach einem halben Jahrhundert Zeitgeschichte. Für Sammler ist diese Linie der vernunft ein schönes Stück Modellautogeschichte.



3 Kommentare:

  1. Hallo!
    Die "Baumarktfelgen" des 124er Binz, orientieren sich an den Original Mercedes Achtlochalufelgen.
    Die cremefarbene Rettungswagenvariante, gab es aber auch mit den alten Sikurädern. Falls man hier Bilder einstellen kann, mache ich mal Fotos von meinem.
    Gruß Frank Schmidt ;-)

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    1. PS: Beim 123er handelt es sich um einen 250, nicht um einen 200.
      Der 210er ist ein E230 und kein E290 Turbodiesel.

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    2. Hi, beim W210 lag ich in der Tat falsch. Mit rund 150 PS Motorleistung gemäß Angabe Bodenplatte handelt es sich um den E230. Interessanter Weise weist der Siku Katalog das Modell als E290 aus...

      Aber der W123 ist tatsächlich doch ein 250, denn auf der Bodenplatte stehen die technischen Daten und eine Leistungsangabe von 129 PS. Der 200er hat eine geringere Motorleistung. Der Siku Katalog widerspricht sich allerdings und weist den Binz als Mercedes 200 aus...

      So haben wir doch beide irgendwie Recht oder Unrecht zugleich... Vielen Dank für´s Mitlesen und Aufpassen!

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