Modell : Ford Probe
Update : Nein, neues Modell aus 1994
Produktionsort :Thailand
Farbe : Rot
Maßstab : 1/59
zu öffnen : nichts
Maße : ca. 7,5 cm x 3,0 cm x 2,3 cm (l/b/h)
Preis : ca. 2,00 DM ( Kaufpreis damals neu )
1994 war es soweit, dass ich nach den ersten Modellen des neuen Jahrgangs beschlossen hatte, keine weiteren Matchboxmodelle aufgrund der vorgefundenen Qualität mehr zu kaufen. Es war der Beginn des schlechtesten Jahrzehnts für Matchbox, und es war ein fatales Jahrzehnt für die Marke und für Sammler. 1992 wurde Matchbox an Tyco Toys verkauft, die zwar neue Modelle entwickelten, aber den Modellen definitiv die Seele genommen hatten. 1994 begann man Modelle zu bauen, die nur noch ein Minimum an Charakter hatten. Bedruckte Lampen gab es nicht mehr. Schöne und aufwendige Felgen verschwanden aus dem Programm. Zu öffnende Bauteile wie Hauben oder Türen waren zu teuer und wurden ebenfalls eingestellt. Und es wurde noch viel schlimmer. Selbst B-Säulen gab es nicht mehr und wurden in dem Scheibenplastik dargestellt. Das vereinfachte den Fertigungsprozess. Die Lacke wiesen teilweise kleine Bläschen auf, da man auch beim Farbauftrag gespart hatte. Ab 1995 griff man auch in der Genauigkeit im Interieur ein und versuchte auch das noch zu reduzieren. Das Schlimmste an der neuen Modellgeneration war allerdings das einzige Extra der Modelle, hier ein Versuch von poppigen und modernen Farbaufdrucken. Das war furchtbar...
Der Ford Probe hätte durchaus ein spannendes Modell werden können, doch ohne eine Art von lebendigem Ausdruck konnte man von weitem noch nicht einmal den Typ oder die Automarke erkennen. Wozu also noch sammeln? Die Kritikpunkte haben auch andere erkannt, so dass der Sturzflug der Marke Matchbox begann. 1997 kaufte Mattel die Marke, machte viele Gestaltungsfehler wieder rückgängig und schuf zunächst ein neues Markenimage. Zurück zu alter Stärke war das Ziel. Ab 1998 verzeichnet meine Sammlung wieder erste Zukäufe von neuen Matchboxmodellen, so dass fast vier komplette Jahre in der Sammlung fehlen. Zwischen 2000 und 2010 kam für Matchbox das goldene Jahrzehnt der Wiederbelebung. Es hagelte Lob aus allen Sammlerecken. Es wurden wieder tolle Modelle mit attraktiven Felgen gebaut. Gerade die BMW Modelle der 90er Jahre halfen den Absatz anzukurbeln. Als Mattel die neue Beliebtheit von Matchbox spürte, wurde hart durchgegriffen, um die Kernmarke Hot Wheels zu schützen. Die Modellpaletten wurden massiv zusammengestrichen. Sinn- und markenlose Modelle nahmen im Programm überhand und stürzten Matchbox wieder erneut tief in die Krise.
2016 und 2017 sind wieder Jahre der Hoffnung. Die neuen Modelle sind gefragt, aber die Stückzahlen sind gering. Matchbox ist wieder exklusiv, aber nicht für jeden. Die rote Tesla löste einen gigantischen weltweiten Hype aus und ließ das baugleiche Hot Wheels Modell echt alt aussehen. Für die ersten Modelle am Markt zahlten Sammler mehr als 10 Euro für ein Modell. Der Kampf um die Eigenständigkeit und einen festen Platz im Sammelregal geht heute wieder von vorne los. Es steckt immer noch viel Geschichte und Sympathie in Matchbox. Warum erkennt das Mattel nicht und baut die Marke wieder aus? Viele sammeln heute sowieso beide Marken... Nur eines ist sicher, solche Modelle wie der Ford Probe dürfen nie wieder gebaut werden. Nicht in dieser Qualität...
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