Samstag, 7. April 2012

Everybody want´s a "Mini" : Matchbox und der Austin "Racing" Mini von 1970...

Ja, dieser Mini dürfte wirklich "Everybody´s Darling" gewesen sein. Glanz & Glamour gab es fast zu jeder Zeit seines Lebens, denn selbst die Stars und Sternchen fuhren diesen Wagen auch sehr gerne, obwohl er gar nicht dafür konzipiert wurde. Bereits 1959 gab es ihn und er wurde in dieser Form rund 40 Jahre gebaut und sollte den einfachen Autofahrer auf dieser Welt motorisieren. Was man vielleicht nicht weiß ist, dass dieser Wagen unter sieben Herstellern/Herstellebezeichnungen und zwölf Modellbezeichnungen produziert wurde. Der "schlimmste" Hersteller mit den weitreichendsten Folgen dürfte der Zusammenschluss der britischen Autohersteller und dem Namen British Leyland gewesen sein. In Deutschland benannten man ihn kurzum zum Produkt "britisches Elend" um, denn die Verarbeitungsqualität war seinerzeit recht dürftig. Heute sieht das anders aus, denn das positive Mini-Image liegt in den Händen von BMW, der einen würdigen Nachfolger für diesen kleinen flinken Zwerg gebaut hat.

Doch nun zu diesem herrlichen Modell, welches noch unter dem Begriff "Austin Mini" geführt wurde. Matchbox hatte hier 1970 ein besonderes Modell in den Handel gebracht, eine Art Rennversion. Das wurde allerdings nur in zwei optischen Zusätzen klargestellt : zum einen wurden manche Modelle mit einem Aufkleber verziert, zum anderen sieht man an der Fahrzeugseite keine Abzeichnung einer Tür, die würde schlichtweg vergessen oder sozusagen zugeschweißt. Wie der Name des Modells schon sagt, hier ist alles Mini, gerade bei der Ausstattung. Neben dem Rückspiegel und den Scheibenwischern haben wir hier absolut nichts. Zwar weißt die Karosserie noch hübsche Details wie das mittig sitzende Auspuffrohr und die lieblich gestalteten Lampen aus, aber dann hört es irgendwie mit dem letzten Detail des Tankdeckels auch schon auf. Aber liegt hier gerade nicht der Reiz des Wagens? Wahrscheinlich schon. Nicht nur Minifreunde haben sich dieses Modell bereits zugelegt, auch Freunde der Marke Matchbox oder schlichtweg die Kinder im Kinderzimmer, die selbst dort bereits mit diesem Wagen noch spielerisch in jede Parklücke kommen. Beim genauen Hingucken macht dieser Mini großen Spaß, auch wenn die Details sich in Grenzen halten. Aber sie spiegeln doch eine Zeit wieder, in der es tatsächlich nur um das kostengünstige Autofahren geht.

Gezeigt werden übrigens mal drei Modelle dieses Typs. Als erstes das schöne, fast unbespielte Original, dann ein restauriertes Exemplar in Grün und farbig markierten und hervorgehobenen Details. Hat auch dieser Mini seinen Reiz? Ich sage JA, denn bis auf die gesprungene Heckscheibe sind die Spuren des Spielens und der letzten Jahre komplett verschwunden, dieser Mini steht wieder sehr gut da, selbst die Felgen wurden professionell restauriert. Und die Farbe? Modisch, poppig, Grün, mit einem Hauch von Silber! Mal etwas ganz anderes. Klar, er dürfte weniger Wert sein als das braune Original, aber in dieser Form wurde er definitiv zum Einzelstück. Oder wird er dadurch mehr Wert? Zuletzt wird der Mini gezeigt, der bis zu seinem ruhigen Vitrinenplatz wohl so manches in seinem Leben erfahren haben dürfte. Die Scheiben sind matt und zerkratzt, der Lack ist nicht mehr vollständig, Teile des Lackes weisen Feuchtigkeitspickel auf, wo sich vermutlich der Lack in den kommenden Jahren hochgehoben hat und noch lösen wird. Es finden sich weiterhin noch zwei verschiedene Farbreste auf dem Fahrzeug, die ihm weiterhin noch etwas zugesetzt haben. Sie sollten die diversen Spielmacken verdecken. Doch auch das hat im Laufe der Zeit nach dem Teillackieren nicht geholfen, denn auch der neue Lack splitterte bei weiteren Verfolgungsjagden und Zusammenstößen ab. Die Felgen sind schwarz, die Bodenplatte dunkel angelaufen und die Räder weisen eine hohe Laufleistung auf. Hat dieser Mini noch seinen Reiz? Ich sage JA, denn das, was man hier sieht, läuft unter dem Begriff Patina. Immerhin wurde dieser Wagen zum Spielen gebaut und wer weiß, wievielen Kindern in den letzten 40 Jahren er trotzen musste? Er hat es überlebt , trägt mit Würde und Stolz all seine Macken, schrammen und Beulen und geniesst nun sein Leben auf der Sonnenseite in der Vitrine neben seinen unbeschädigten Kollegen. Ein krasser Kontrast ! Definitiv sicher ist, dass "dieser MINI" hier die meisten Geschichten erzählen könnte und vielleicht ist es genau das, was auch oder gerade eben seine Berechtigung neben den polierten und unbeschädigten Spielzeugen in der Vitrine hat ... Kommentare sind hierzu gerne erwünscht!



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