Mittwoch, 17. Januar 2024

Majorette baute einst Frankreichs Haute Couture im Busbau in der eigenen 300er Serie nach... : Saviem SC10U Autobus / City Bus, 1976, Majorette, REF 310, Modelljahrgang ab 1979

Hersteller : Majorette
Modell : Saviem SC10U Autobus / City Bus, 1976
Update: Ja, hier andere Felgen ab dem späten Jahr 1979 bis 1987
Aufdruck : Concorde - Champs Elysees - Salon de Paris
Modellnummern : REF 310
Rubrik : Busse
Produktionsort : Frankreich
Farben : Weiß + Grün
Maßstab : ca. 1/87
zu öffnen : nichts
Maße : ca. 13,7 cm x 3,2 cm x 3,9 cm (l/b/h)
Preis : ca. je 2,00 bis 3,00 € (Kaufpreis gebraucht in 2023)
 
Kommen wir heute zum zweiten Teil meiner Lieblingsbusse von Majorette. Ich bin mir nicht sicher, ob man diesen Bus von Majorette in der Leserschaft überhaupt kennt, kennen will oder ob doch einfach von vielen Käufern seinerzeit dieser Bus nur verschmäht wurde. Denn heute ist er noch einfach viel zu billig, und das Angebot ist noch relativ groß. Für 10 Euro steht er sehr lange und über 15 Euro im Verkauf gilt er als unverkäuflich. Ich erbarme mich gerne und jedes Mal auf´s Neue, wenn ich für den oben genannten Kurs einen solcher Busse im Bestzustand sehe und dann auch mitnehme. Denn dafür ist er doch zu gut, zu schön und irgendwie auch ein schönes Relikt aus einer längst vergessenen Zeit. Dafür erkennt man sofort den französischen Flair und bewundert so manches schöne Detail an diesem Bus der 60er Jahre. 24 Jahre lang baute man ihn im Original, so dass über 11.000 Exemplare bei Saviem entstanden. Majorette setzte ihn nach bereits nach neun Jahren Produktion ersatzlos ab. Ob man mehr als das Original verkauft hat, ist fraglich... .
 
Nach dem ersten Erfolg des gestarteten Neoplan Jetliner in der neuen 300er Serie entschied man sich bei Majorette zu einem zweiten Bus und baute gegenüber dem eleganten Reisebus für weniger als ein Jahrzehnt parallel einen doch filigranen und skurilen Stadtbus aus Paris nach. Man entschied sich für einen Saviem, dessen Markenname vermutlich nur noch durch Majorette bekannt ist und nichts anderes als den Zusammenschluss mehrerer französischer Schwerlastfahrzeughersteller Frankreichs bedeutet. Seit 1978 wurden alle Fahrzeuge unter dem bekannteren Namen Renault vermarktet. Doch zurück zum Saviem, der mit seinem offenem Heck so manches Fragezeichen ins Gesicht der Betrachter schreibt. Der Geschichte nach entstand diese Lösung nach einem Unfallfahrzeug, welches sogar noch weiter in der Historie der Marke auf Modelle aus den 10er und 20er Jahren zurückgeht. Erstaunlicher Weise gab es ein positives Feedback der Nutzer, welche entweder aus Frischluftfreunden oder vielleicht sogar Rauchern bestanden, welche die Plattform am Heck gerne nutzten. Irgendwie erinnert das ganze auch an einen alten Eisenbahnwagon aus dem vorletzten Jahrhundert. Während die Fahrerseite schlicht, lichtdurchflutet und modern wirkt, kommt der Charme alter Schiebe- und Falttüren einstiger Telefonzellen oder schmiedeeiserner Aufzugskabinengehäuse Frankreichs auf der Einstiegsseite auf. Das wunderschöne Relikt, welches vermutlich bereits im ersten Viertel des 20. Jahrhunderst entstand, befindet sich am Anfang, in der Mitte und kurz vor dem Freibereich am Ende des Busses wieder. Die Frontscheibe fällt zudem besonders auf, denn ich kenne spontan kein weiteres Fahrzeug, welches diese runde Wölbung nach vorne aufweist und ein wenig nach einem Fischaquarium ausschaut. Darüber befindet sich der Fahrtrichtungsanzeiger, der im Original aus Text und Linienbusnummer als Anzeige besteht.
 
Der Hersteller gibt 27 Sitzplätze an, wobei man beim Durchzählen der Sitze auch auf gut 28 kommen könnte. Zusätzlich können weitere 63 Personen stehend mitfahren, so dass mit einer gesamten Passagierzahl von 93 Personen fast 50% mehr als im Jetliner Platz finden. Wie man an den Bildern erkennen kann, sind die seitlichen Aufdrucke über die Jahre unterschiedlich coloriert worden. Es gab zudem zwei Felgen, welche jeweils nur ein Jahr produziert wurden und die unten gezeigte Felge, welche über die Produktionsdauer fast komplett montiert wurde. Drei Stück habe ich in diesem Jahr erworben und stelle sie nun den drei im Archiv vorhandenen Busse beiseite. Und? Habe ich hiermit die Lust ein wenig auf diesen Exoten wecken können? Er hat durchaus in jeder guten Sammlung einen Platz verdient, ist schön anzusehen und die drei Euro Einkaufspreis bekommt man sogar vielleicht in zehn oder zwanzig Jahren wieder. Und wenn nicht, kann man sich immerhin davon eine der billigsten Buslinien selber aufbauen, denn meine drei Bestandsexemplare haben seinerzeit auch nicht mehr gekostet....             
 
 









 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen