Sonntag, 9. Dezember 2012

Der schöne Italiener : Iso Grifo von Matchbox

Die Firma Iso war u.a. ein kleiner und feiner, italienischer Sportwagenhersteller zu einer Zeit, wo sich im Vergleich zu heute, deutlich mehr Autohersteller um exclusive Kunden bemüht haben, so dass irgendwann die Firma nach ihrer kurzen Blütezeit auch wieder verschwunden ist. Automobile wurden bei Iso zwischen 1962 und 1974 gebaut, wobei der Grifo auch mit Spezialversionen zu den letzt gebauten Modellen gehörte. Bei Matchbox war der Iso Grifo deutlich erfolgreicher, denn hier konnte sich für einen kleinen Kaufpreis ausnahmslos jeder einen Iso leisten. Matchbox brachte die erste Version bereits 1968 heraus. 1970 kam es bereits zum optischen sowie technischen Räderwechsel, denn das Modell wurde auf die berühmten Superfastserie umgestrickt, die mit einer anderen und deutlich schnelleren Reifenkonstruktion aufgrund der geänderten Laufbreite bestückt wurde. Die alte anfällige Achstechnik verschwand. Zum Schluss startete der Iso 1985 noch einmal bei Matchbox in einer Art Billigserie weiter durch. Die Scheiben wurden dunkel getönt, das Interieur und die Anhängerkupplung verschwanden vom Modell und das Fahrzeug trug die Felgen der "Moderne". Fast 20 Jahre blieb der Iso mit kleinen Unterbrechungen somit im Programm von Matchbox.

Zum Modell : Ein ultimativer Sportwagen und GT der 60er Jahre mit dem Kennzeichen der schier unendlichen Motorhaube. Die Front birgt ein aufwendiges Detail, denn die silberne Lampen- und Kühlergrillkunstruktion steht hinter der Karosserie. So sieht man leicht versteckt zwei Doppelscheinwerfer herausgucken und ein detailiertes Maschenkühlermuster. Der Karosseriesteg unter dem Iso Logo stützt den Vorderbau des Fahrzeuges. Darunter befindet sich natürlich, wie bei Matchbox in jenen Tagen so üblich, ein englisches Kennzeichen. Die Seitenansicht offenbart die designerischen Qualitäten des Fahrzeuges. Fast wellenförmig erschließt sich die Karosse, die jeweils an den Rdhausmittelpunkten eine Erhöhung und dazwischen eine Vertiefung ausbildet. Sowohl Front und Heck laufen tiefer aus. Die Detailierung ist recht gelungen. Zwischen Radhaus vorne und der Front findet sich ein Mini-Seitenblinker. Kurz hinter dem Radhaus zeigt sich ein enormer Luftauslass. Die großen, wellenförmigen Türen sind zu öffnen und zeigen zu dem blauen Wagen ein weißes Interieur. Die Sitze sind konturiert, das Volant ist ebenso ausgebildet wie das abgestufte Armaturenbrett. Hinter den Sitzen findet sich die Hut- und Kofferrablage des Sportwagens. Weitere Zier- und Lüftungsgitter finden sich in der B-Säule und hinter dem letzten Radkasten. Das "Schmankerl" des Fahrzeuges ist mit Sicherheit die große Panoramaheckscheibe mit Einblick auf die Kofferablage. Die "Ballonreifen" gehören zum Zeitgeist, sprich relativ kleine Felge und relativ hoher sichtbarer Gummianteil des Reifens. Die Lochfelge ist in den frühen 70ern der "Hit" bei Matchbox. Das formschöne Heck mit einem erhöhten Kofferdeckel bildet einen gelungenen Abschluss. Mittig sitzt das fast quadratische Kennzeichen, in den Aussenecken in der Karosserie zurückgesetzt die Heckleuchten. Die Anhängerkupplung stört ein wenig, aber vermutlich sollte der Iso auch einmal für das Ziehen von exklusiven Wohnwagen oder einem Boot herhalten. Die Federung samt Straßenlage ist dem Iso Grifo höchst würdig und hat mit Sicherheit seinerzeit zu enormen Spielspaß geführt.

Heute ist der Iso ein schönes Sammlerstück für die Vitrine, welches preislich keinen allzu großen Aufwand darstellen sollte, da die Stückzahlen enorm waren. Was schon einmal vorkommen kann ist, dass eine sehr gute, frühe Superastserie teurer als die Ursprungsversion ist. Bei Matchbox kein Einzelfall...


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