Freitag, 1. März 2013

Der Europäer der 80er : Der Volvo 343, um ca. 1980, NoName Produkt

Der Volvo 343 ist ein Exot und Mischling zugleich. Warum? Die Erklärung ist einfach. Der Hersteller ist Schwede, das Fahrzeug wurde in den Niederlanden gebaut, das Design trägt sogar noch einen Hauch von DAF-Genen, und er hatte als Modell 343 einen 1,4 Liter Motor aus Frankreich, hier von Renault. Kurios. Konnte diese Mixtur tatsächlich gut gehen? Man ahnt es schon, natürlich nicht. Dennoch strahlt er eine Sympathie aus, die kaum ein anderer austrahlen kann. Ein sympathischer Verlierer, gemocht von vielen, gekauft und benutzt von wenigen, über die Jahre vergessen von fast allen. Schicksal. Irgendwie kam dieses Modell noch zu Kindeszeiten in meine Hände und ich muss zugeben, als Erstbesitzer nicht gerade pflegeleicht mit dem Modell umgegangen zu sein, was allerdings auch für einen Sympathie für den Volvo spricht. Anhand der Macken und der Kampfspuren könnte man allerdings auch das Gegenteil behaupten. Der volvo in der Opferrolle. Wie auch immer, als das Spielen mit "Modellautos" OUT war, überlebte dieser einsame Volvo in einer Kiste, ehe er nun einen festen und ruhigen Standplatz bekommen hat.

Zum Modell : Volvo 343, Dreitürer (mit Heckklappe), Hellblau mit schwarzer Innenausstattung. Die NoName Marke hat ihre Modelle anscheinend alle gleich gebaut, siehe auch hiezu die Beschreibung des Opel Rekord E. Der Kühlergrill ist aus Plastik mit Chromoptik, die Stoßstangen allerdings hier aus Zinkguss Metall. Die Türen lassen sich in der tat öffnen. Die Qualität ist recht simpel, ebenso die Konturen und die Details. Die Karosse ist relativ weich und weist Verformungen auf. Der Lack ist an vielen Stellen abgeplatzt und legt den grauen Zinkguss frei. Die Seitenlinie macht den Volvo recht sympathisch und weist sogar minimale Details in Form von Tankdeckel und angedeuteten Türgriffen auf. Ein Dreitürer mit einem Hauch von Coupécharakter, aber als Kämpfer in der Golfklasse ein "teurer" Verlierer. Das Heck ist wieder recht simpel, hier sehr schlicht gestaltete Rückleuchten. Der Rest ist fast schon form- und schmucklos.

Fazit : Die Geschichte des Modells und des Mischlings ist hoch interessant. Als Modellauto selber war er wie sein großes Vorbild eher der Ladenhüter, was ihn heute umso interessanter macht, da er selten ist. Wo Porsche und Ferraris in Mengen lauern, steht der Masse ein einzelner Volvo 343 tapfer gegenüber. Er gehört zu den Verbrauchern, zu den Vergessenen, zu den Exoten und anhand der Kampfspuren sogar zu den stillen Helden des längst vergangenen und vergessenen Kinderalltages. Wer solch einen Volvo jemals entdeckt, sollte ihn kaufen, zurückstellen, behüten und pflegen. Ein Hingucker ist er heute in jedem Fall und er ist es Wert gerettet zu werden...


2 Kommentare:

  1. Das Modell ist von Playart. Müsste normalerweise auf der Bodenplatte stehen, aber vielleicht wurde der Name für gewisse Vertriebskanäle weggelassen.

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  2. Edit sagt : das ist korrekt. Da aber Playart in seiner kurzen Lebensdauer diese Modelle nicht immer alleine produziert hat, hier oftmals Lizenzmodelle, (muss auf dieses Modell jetzt nicht zutreffen), firmiert es bei mir unter einem NoName Produkt.

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