Sonntag, 31. März 2013

Die blaue Mauritius : Morris Minor 1000, No. 46A, Matchbox 1958

So manches Modellauto besitze ich schon seit Kindheitstagen, habe damit gespielt, oder wollte es schon immer einmal haben und habe es leider nie bekommen. So ein Modell war dieser Morris Minor 1000 von Matchbox. Nach dem Erwerb eines Kataloges hatte man zum ersten Mal einen Einblick, womit Matchbox überhaupt in den 50er Jahren angefangen hatte, Kinderherzen zu gewinnen. Einige Modelle ließen sich einfach erwerben, andere fand man nie. Der Morris Minor 1000 war für mich so ein Modell. Ein schier unglaublich seltenes Modell von Matchbox, schwer bis unmöglich aufzutreiben, egal in welcher Farbe oder Zustand. In drei Farben gab es ihn und in der blauen Ausgabe hat er entweder in zu geringen Beständen überlebt oder ist in jenen Tagen zwischen 1958 und 1960 zu gering produziert worden. Durch puren Zufall ergab sich zur letzten Weihnachtszeit die Chance auf ein solch blaues Modell und schloß somit eine rund 25jährige Suche nach diesem Modell ab.

Zum Modell : Morris Minor 1000, Blau, Viertürer, Matchbox, aus der frühen Modellreihe ohne Scheiben, etwa 53 Jahre alt. Schaut man sich die ersten Modelle genau an, faszinieren ab sie der ersten Sekunde. Die Detailgenauigkeit war schon nicht schlecht, aber die Ausstattung ohne Scheiben recht karg. Die Front zeigt zwei große Kulleraugen eines Fahrzeuges, der noch direktoptische und wahrscheinlich technische Züge aus der Vorkriegszeit besitzt. Die formschöne Karosserie zeigt die wülstigen und barocken Formen des Automobilbaus. Die Karosserie ist aus einem Guss und besteht neben den Achsen und der Bodengruppe aus keinen weiteren Bauteilen. Der Kühlergrill ist in der Form eingelassen und silbern farbig hervorgehoben worden. Die Kotflügel vorne sind noch weit in die Frontüren hereingeschnitten worden und aufgrund ihrer Ausladung tragen sie noch zu Recht den Namen "Kotflügel". Hinten sind sie weniger dominant ins Blech geschnitten, wobei sie in den Kofferraumbereich über gehen. Türen sind anhand von Linien dargestellt worden, ebenso Türgriffe und einige wenige Falze der Karosse. Die grauen Plastikräder sind ungefedert an der Bodengruppe befestigt und drehen sich sogar auf glatten Untergründen noch recht gut. Das mag allerdings auch daran liegen, dass in mehr als 50 Jahren dieses Modell wenig bespielt wurde. Die Radabdeckung ist hier die Felgenverkröpfung, so dass die Räder auch an ihrer Position bleiben. Das Heck ist formschön und zeigt, dass der Kofferraumdeckel au8f die Karosserie fast nur aufgelegt wurde. Die Scharniere sitzen oben. Ein hübsches Detail sind die farbigen Heckleuchten in Rot und die kunstvoll modellierte Kennzeichenhalterung.

Fazit : Faszination Matchbox, so begann eine Geschichte. Als ein mittleres Modell der "Regulars", bestehend aus 75 Modellen fand in jenen Tagen Matchbox viele Käufer. Gerade der Morris dürfte die englische Kundschaft erfreut haben. So verwundert es auch keinen, dass die meisten Modelle der ersten 75 Modelle englischen oder danach europäischen Hintergrund hatten. Wobei auch ein paar Amerikaner sich dazwischen gemogelt haben. Wer die "blaue Mauritius" erwerben will, muss Zeit und voraussichtlich viel Geld investieren. Als Belohnung erhält man einen herrliches Stück Zeitgeschichte, hier sowohl aus der Autogeschichte als auch Modellautogeschichte.



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