Sonntag, 7. April 2013

Adel aus Japan : der (Nissan) Prince Gloria 1962 , Nippon Kotsu Taxi, von Tomy

Generell darf es keinem peinlich sein, diesen Wagen nicht zu kennen. Wobei er bei näherer Betrachtung ein recht außergewöhnliches Fahrzeug ist. Japans Autogeschichte ist bis zum Erscheinen auf anderen Kontinenten und Ländern vielen Menschen ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. Über die 50er, 60er und 70er Jahre weiß man vieles gar nicht. Die Automarke Prince wurde nach dem zweiten Weltkrieg  1947 gegründet und währte leider nur rund 20 Jahre an, ehe sie vom Nissankonzern geschluckt wurde. Der Grund der Übernahme war die erfolgreiche Autoproduktion in der Luxussparte, die dann Nissan übernommen und beibehalten hatte. Daher gab es in der Tat später dieses Modell als "Nissan" Prince Gloria. Zur weiteren Erklärung wurde vor mehr als 80 Jahren ein Taxiunternehmen gegründet, welches bis heute exitiert und das größte Taxiunternehmen in Tokyo ist. Der Name des Unternehmens ist "Nihon Kotsu Taxi", wobei hier auf diesem und noch anderen Modellen "Nippon" steht. Eine Erklärung zu dem Buchstabenwechsel gibt es zur Sekunde leider nicht. Das Taxi und die Modellreihe gab es im übrigen als Vier- und Sechszylindermodell.

Zum Modell : Prince Gloria, viertürige Limousine, hier ein Taxi aus Tokyo, Gelb und Rotorange als Farbe, Automodelljahrgang ist 1962, Spielzeugmodelljahrgang von Tomy ist das Jahr 2003. Die Front ist außergewöhnlich scharf und angriffslustig und besteht aus Chromteilen. Kühlergrillmuster als auch Leistenmuster darunter sind unterschiedlich. Die Lampeneinfassung ist geriffelt und in dem Chromteil steckt durchsichtiges Plastik als Lampeneinsatz. Desweiteren wurden Haubenkante, umlaufende Gürtellinie, Haubenschmuck, seitliche Zierleisten, Scheibenchrom und Türgriffe silbern farbig detailiert und abgesetzt. Entgegengesetzt laufende Scheibenwischer sind auf der Frontscheibe aufgemalt. Das Fahrzeugdesign ist typisch für die 60er Jahre wobei auch hier die Japaner verstanden haben, ein recht luftiges Modell mit filigranen Säulen herzustellen. Die Reifen sind aus Gummi, die Felgen aus Plastik mit Chromüberzug. Der seitliche Aufdruck benennt das Unternehmen in Namen und Erkennungszeichen "N". Zu den hellen und freundlichen Außenfarben gesellt sich innen eine blaue Ausstattung, was recht ungewöhnlich ist. Die kleinen Zierleisten und Streben bei dem Beifahrerfenster und Rückfenster sind hier im Übrigen aufgemalt (keine schlechte Idee, wenn das Bauteil aus Kostengründen und Aufwendigkeit entfallen soll!!!).  Das Heck ist trotz der leichten Glupschaugen-Rücklichter höchst charmant, denn das reale Auto hat kleinere Heckleuchten. Die Ovalität ist herrlich schön. Der mittige Lampenteil ist das Rückfahrlicht. Ein aufgesetztes Chromziergitter darunter mit waagerechten Linien soll den Luxus des Modells noch weiter unterstreichen. Die Stoßstangen sind bis auf den Kennzeichenbereich zweiteilig. Darunter befindet sich die einflutige Auspuffanlage. Das Kennzeichen ist chromeingefasst, grün und mit Zeichen und Zahlen beschriftet.

Fazit : Ein außergewöhnliches interessantes Modell mit einer schönen Geschichte über Hersteller und das Taxiunternehmen als Werbeträger. Die Detailierung ist für diesen Maßstab perfekt. Und gleich vorweg, als normales Spielzeugmodell ist dieser Wagen mit rund 30 Euro viel zu teuer. Während Kinder im Kinderzimmer Spielzeugautos mit einem Wert bis zu 3 oder vier Euro zerlegen und abnutzen, steht dieser Nissan Prince Gloria eher in der Vitrine als Sammelmodell. Japanische Modelle muss man mögen, Freunde des alten Blechs sind von diesem Modell hoch begeistert. Wie viele Modelle es tatsächlich davon nach Deutschland geschafft haben, bleibt ein ebenso großes Rätsel wie manches japanisches Auto....



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