Freitag, 19. April 2013

Die sonderbare S-Klasse : Mercedes Benz 450 SE W116 von Majorette

Ein wenig Sonderbar ist sie schon, die S-Klasse W116 von Majorette. Viele haben sich daran versucht, wenige haben die S-Klasse in ihrer Herrlichkeit und den richtigen Proportionen verstanden. Als Mercedes perfekt erkennbar, aber als S-Klasse auch auf anhieb identifizierbar? Da fällt es dem Betrachter schon schwer, denn Majorette stellte zwar einen schönen Wagen auf die Beine, aber garantiert eine sonderbare S-Klasse mit Abweichungen zum Original. Ist das Ziel verfehlt worden? Das "hochbeinige" Erscheinungsbild stellt eher die S-Klasse eines Ölscheichs dar, der mit einem Geländefahrwerk die Sanddünen rauf und runter fährt..... und das passt nicht zum Image und zum Erscheinungsbild der S-Klasse. Dennoch, der Erfolg dieser S-Klasse von Majorette lässt bis heute viele Menschen erstaunen, denn sie war für mehr als ein Jahrzehnt ein festes Mitglied in den Regalen der Spielzläden. Der Großteil dieser Sonderklassen lief in Grünmetallic vom Band, wobei es sie auch in Silber gegeben hatte...

Zum Modell : Mercedes Benz 450 SE, Viertürer, Limousine, Majorette, Grünmetallic. Die Front des Benz ist sehr markant. Egal aus welcher Richtung man schaut, sie grinst einen fast charikativ aus jeder Richtung ein wenig überheblich an. Majorette ließ es sich schon etwas kosten und sparte nicht an Details. Der Kühler samt Mercedesstern (hier fehlt der Stern) prangt dominant mittig über der Stoßstange. Das Plastik ist aufwendig detailiert, beinhaltet sogar das Kennzeichen und ist ein gesondertes Einzelbauteil des Fahrzeuges. Die Scheinwerfer sind optisch unterteilt und aus dem farbigen Plastik (gelbes Colorglas) der Frontscheibe erstellt. Hier wurde so detailiert, dass man Fernlicht, normaler Scheinwerfer und die geriffelten Blinker sehr gut erkennen kann. Die Thematik der markanten Doppelstoßstangen wurde perfekt verfehlt. Sie gibt es, aber durch die extreme Höhe verlieren sie diese brachiale Optik Fast sieht es schon so aus, als würde die S-Klasse aus ihren Scheinwerfer auf andere PKWs herabschauen wollen... Durch die optische Gleichstellung der darunterliegenden Schürze fallen sie übrigens deutlich weniger auf, denn in Realität stehen sie deutlich davor. Haubengitter, Antenne vorne Rechts, Scheibenwischer auf ein Viertel Höhe sowie einen Rückspiegel gab es als Details. Enorm. Die Seitenlinie lassen die fatalen Fehler erkennen. Das hochbeinige Fahrgestell kostet Sympathie. Stand hier wohl ein G-Modell Pate? Auch der fließende Übergang der Heckschürze samt Stoßstange will nicht so recht in das Bild der typischen S-KLasse passen. Dabei sind die Sicken und Wölbungen der Seitenlinie recht gut und selbst an den Tankdeckel hat man hier gedacht. Die vorderen Türen lassen sich öffnen und geben einen Einblick auf das typisch rote 70er Jahre Interieur. Weiterhin verraten Modellbezeichnung und Seitenansicht, dass es sich nicht um ein verlängertes Modell handelt. Die hinteren Türen sind kürzer, als das hier schon einmal gezeigte Noname Produkt. An der Proportion des Hecks fehlt auch irgendwie etwas, ohne es bestimmen zu können. Das Hochbeinige verändert auch hier den Charakter des Wagens. Und eine S-Klasse mit Anhängerkupplung? Ist das nicht schon ein Frevel? Die Doppelstoßstangen krepieren hier total, da die Gussbodenplatte das Original nicht wiedergeben kann. Die Lampen am Heck sind aus rotem Plastik und in waagerechter Riffeloptik. Mittig sieht man das Kennzeichen aus Frankreich und wie fast alle Majorettes kommt dieser Mercedes aus dem Departement "69", hier der Südosten Frankreichs, dem Rhôhne-Gebiet mit der Hauptstadt Lyon.

Fazit : Faszination S-Klasse trifft auf hochbeiniges Fahrgestell. Wie immer lässt die Federung des Franzosenbenz bei jeder Verfolgungsjagd die Kinderherzen höher schlagen, denn der Benz schmeisst sich regelrecht in jede Kurve tief hinein. Liegt hier etwa der Erfolg in diesem Benz? An der Optik kann es nicht liegen. Einen solchen Mercedes zu bekommen fällt überhaupt nicht schwer. Durch die immense Stückzahl gibt es immer einen zu kaufen, ein Modellauto im übrigen, was fast jeder mal hatte, oder sogar mindestens einmal hat, so dass eine Kaufempfehlung fast schon überflüssig ist. So dann und wann taucht sogar noch einer in der originalen Verpackung auf....



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen