Samstag, 13. April 2013

So britisch wie Minzsoße zum Fleisch : Wolseley 1500 von Matchbox, Jahrgang 1958

Es gibt sie ja wirklich, die typisch britischen Autos. Wolseley war bis 1927 eine eigenständige Marke, bis diese von der Morris Motor Company übernommen wurde. Morris selbst fusionierte später mit Austin und ging dann irgendwann dahin auf, wo letzendlich alles sich ansammelte und verstarb : in der British Leyland Motor Company. Wolseley Modelle wurden immerhin noch bis zum Jahre 1975 gebaut, ehe die Modelle für immer verschwanden. Zu den Modellen selbst : Es waren meist "aufgehübschte" Standardmodelle von Morris mit teilweise einem recht eigenwilligen Design.

Zum gezeigten Modellauto : Wolseley 1500, Viertürer, Minzgrün, England, Jahrgang 1958. Vor rund 55 Jahren gehörte dieser Wolseley also zur ersten Garde von Matchbox. Nach nur drei Jahren wurde er allerdings aus dem Programm genommen und durch einen Amerikaner ersetzt : " What a shocker!!!".
Das Auto an sich wurde fast mit dem Lineal gezeichnet. Eine hochstehende, gerade Front gleicht einer Schrankwand. Die Detailierung ist für die damaligen Verhältnisse echt gut, auch wenn dieses Modell wieder eines ohne Scheiben ist. Runde, große Scheinwerfer gucken einen an, darunter finden sich die Blinker. Der Hoch stehende Kühler sowie die seitlich flankierenden, oval zulaufenden Lüftungsgitter sind silbern eingefärbt. Das Firmenlogo der Marke ist noch als Plakette auf dem Grill montiert. Wie das noch zu den Jahrgängen üblich war, ist der Kühler höher gestellt als die Zwischenräume zwischen Lampen und Kühler. Das verleiht dem Auto einen Hauch Dynamik. Die Seitenlinie ist für die 50er Jahre kühl und modern. Minimale Linien durch schwungvolle Abschlusselemente im Fussleistenbereich und als Kotflügelrahmen sind hier gut nachgebildet. Auch in der hinteren Tür gibt es einen Minihüftschwung. Die Türgriffe samt Schlösser sind ebenfalls schon abgebildet worden. Die grauen Plastikräder sind Standard im Jahre 1958. Das Heck ist schlicht und ein wenig geschwungen, was man an der Heckscheibe sehen kann. Die Leuchten sind Rot eingefärbt, die Stoßstange Silber, ansonsten gibt es keine Extras.

Fazit : Ein "schräger Brite", eine längst erloschene Automarke ringt hier noch um ein wenig Aufsehen mit barocken Elementen in der Gegenwart. Aufgrund der geringen Bauzeit ist das Modell hoch interessant. Auch anglophile Liebhaber werden hier auf ihre Kosten kommen. Der Sympathiefaktor ist recht hoch, in der Vitrine steht er gut und löst oftmals die Frage "Was ist denn das für einer?" aus. Meiner Meinung darf er in einer guten Sammlung nicht fehlen und ist deutlich seltener als jeder Porsche oder Ferrari...



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