Dienstag, 24. Juli 2018

Modelle, die die Welt eher nicht braucht... : Cadillac Escalade, 2015, Matchbox, Modelljahrgang 2018

Hersteller : Matchbox
Modell : Cadillac Escalade, 2015
Update : Nein, neues Modell für 2018
Produktionsort : Thailand
Farbe : Graumetallic
Maßstab : 1/64
zu öffnen : nichts
Maße : ca. 7,1 cm x  2,9 cm x 2,8 cm (l/b/h)
Preis : ca. 3,00 € ( Kaufpreis neu in 2018 )

Wären wir noch im Mittelalter, so könnten wir böse behaupten, dass dieses Gefährt eine echte Trutzburg sei. Die Größe und die Erhabenheit stehen hier weit über Begriffe wie Stil oder Eleganz, und erinnern ein wenig an einen Elefanten, der versucht, etwas Ballett zu tanzen. Nach dem tiefen Fall der US Autoindustrie vor gut einem Jahrzehnt erscheint dieses Auto nach der Wiederauferstehung einem wie eine Heimsuchung von den Eigenschaften, die Autos heute nicht mehr haben sollten. Beim Anblick erkennt man, dass Cadillac zumindest in dem SUV Bereich nichts gelernt hat. Motoreneffizienz? Gewichtsreduktion? Verbrauchsreduktion? Das sind wohl Begriffe gewesen, die man bei Cadillac bewusst ausschließen wollte. Ein V8 Motor mit 426 PS Leistung erscheint sogar bei einem Gesamtgewicht von 2,7 Tonnen etwas zu untermotorisiert zu sein. Die rollende Schrankwand scheint zumindest auch etwas durstig zu sein, denn Tankgrößen von 98 bis 117 Liter lassen den Verbraucher zumindest in den Ländern die Luft anhalten, in denen das Benzin teuer ist. Mit etwas Glück lässt sich die tonnenschwere Trutzburg sogar auf 180 Kilometer pro Stunde bringen und würde innerhalb Europas bereits von jedem zweiten oder dritten Kompaktwagen überwältigend geschlagen werden. Und vielleicht mag noch der eine oder andere Besitzer ganz andere Kompensationsgründe haben, diesen Cadillac zu kaufen... So vernichtend die Kritik über dieses Vehikel auch sein mag, so unglaublich wichtig ist das Fahrzeug doch für die Individualität und dem modernen Klassenkampf in der Autoindustrie.

Matchbox neue Modellpalette für den 2018er Jahrgang ist sehr abwechslungsreich und ungewöhnlich. Während ich in Realität einem solchem Fahrzeug fern bleiben würde, empfange ich es doch zumindest in dieser Sammlung mit offenen Armen. Er ist so wuchtig, dass er selbst in der letzten Standreihe noch auffällt. Das Modell ist gut gemacht, denn die Charakteristika kommen gut heraus. Der gigantische Chromkühler reckt seine Nase in den Himmel. Lampen vorne und hinten sind fotorealistisch bedruckt worden. Eine dritte Bremsleuchte lässt sich finden. Selbst an das Tagfahrlicht in der Front wurde detailtechnisch gedacht. Der Modellschriftzug und das Cadillac Emblem lassen sich am Heck gut ablesen. Und auch sonst ist das Modell gut ausgestattet worden. Seitenspiegel, Sonnendach und eine geriffelte Dachhaut lassen das Modell optisch höherwertiger wirken. Aus dem Felgenprogramm holt man einen zeitlosen Klassiker, denn diese Felge kam 2006 zum ersten Mal auf einem Porsche Cayenne zum Einsatz. Das Modell beantwortet zumindest im Kinderzimmer die Frage, wer da wohl den "größten" hat...    





2 Kommentare:

  1. Das war aber ein harter Urteil. Ich finde, es gibt keine Autos, die die Welt nicht braucht. Auch Escalade hat seine Daseinsberechtigung und ist Salz in der Auto-Suppe. Zum Autobahn-Brettern ist er auch nicht gedacht, da gibt es geeignetere Gefährten. Amerikaner können es auch besser, wenn sie müssen, z.B. Chevy Cruze, Equinox und Colorado können sogar Diesel. Und dass die Verbrauchsreduktion bei der deutschen Herstellern oft nur auf Papier (unrealistische Tests mit 30%-Mehrverbrauch in der Praxis) oder im Labor stattfindet ist auch bekannt:-)

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    1. Das ist schon richtig, zum Brettern ist er wohl nicht gedacht. Als ich mal vor ein paar Jahren "drüben" war, lag so das Mittelfeld der Geschwindigkeiten bei 65 Meilen pro Stunde. Das dürfte dann wohl auch im großen Caddy machbar sein...

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