So bewegte sich Europa federführend mit den Herstellern Renault und Fiat in den 60er und 70er Jahren fort... : Renault 6L & Fiat 124, Polistil, Modelljahrgang Mitte 70er bis Anfang 80er Jahre

Hersteller : Polistil
Modell : Renault 6L & Fiat 124, 1969 bis 1983 bei Fiat gebaut

Update : Ja, neue Farbgebung in den Mitte 70er bis Anfang 80er Jahre

Rubrik : Standardserie

Produktionsort : Italien

Farbe : Braunmetallic & Silber

Maßstab : ca. 1/64

zu öffnen : nichts

Maße : ca. 6,5 cm x 2,8 cm x 2,5 cm & 6,7 cm x 2,7 cm x 2,3 cm (l/b/h)

Preis : ca. je 33,00 € (Mein Kaufpreis gebraucht in 2023)

 

Jetzt sind noch einmal zwei Raritäten in meine Sammlung gekommen, auf die man doch geschichtlich durchaus einmal einen Blick werfen sollte. Zwar habe ich diese Modelle in anderen Farben schon einmal in der Zusammenstellung der Renault und Fiat Fahrzeuge gezeigt, doch der Renault 6L ist beispielsweise abweichend zum ersten Zeigen in dieser Version neuwertig und der Fiat 124 trägt die höchst seltene Farbe Silber bei den Polistil Modellen. 

Renault 6 => Jetzt mal ernsthaft in die Runde gefragt, wer einen Renault 6L überhaupt noch kennt oder überaupt mal einen gesehen hat? Ab 1968 baute Renault den Typ 6L sozusagen für die Kundschaft, die dem R4 so langsam entwächst. Man richtete sich sozusagen mit einem im Platz aufgepumpten R4 an junge Familien, um diese zunächst auch gerne bei Renault zu halten und denen ein passendes Auto zu bieten, wenn beispielsweise der nächst R16 oder der R12 zu groß und zu teuer waren. Im Vergleich zum R4 war der R6 deutlich eckiger, markanter und dementsprechend auch größer. Sein größtes Manko waren die gleichen Motoren des R4, die mit dem in der Grundversion 185 Kilogramm schwereren Fahrzeug klarkommen mussten, was dann zum einen die Fahrleistungen und zum anderen auch der Verbrauch negativ beeinflusste. Drei Vierzylindermotoren sind bekannt gewesen, welche von 34 PS  über 45PS und 50PS bishin zum Schluss 60 PS für den GTL Leistung boten. Während der R4 und der R5 millionenfach gebaut wurden, wurde dieses Randprodukt immerhin noch 328.000 Mal gebaut. 

 

Polsitil baute meines Wissens als einziger Modellautohersteller den Typ Renault 6L in unserem Maßstab ab Mitte oder Ende der 70er Jahre nach. Das Modell zeigt bereits die Faceliftversion, welche ab 1973 im Markt erschienen ist und sich durch die eckigen Frontleuchten und dem weniger verspielten Kühlergrill auszeichnete. Erstaunlich ist, dass man dieses Modell bereits mit Innenrückspiegel, Dreispeichenlenkrad und einer Heckscheibenheizung ausrüstete. Die Seitenfenster ließ Polsitil offen, um einen Einblick in das Interieur zu geben.   

Fiat 124 => Man müsste meinen, dass einer der erfolgreichsten Fahrzeugkonstruktionen der Welt, als Modellauto in unserem Maßstab doch mehrfach vorhanden sein müsste. Doch neben einem Modell aus dem Ostblock, welches sich mal als gebrauchtes Modell vor mehr als 20 Jahren in die Sammlung schlich, ist dieser Fiat 124 von Polistil das einzige Modell der Baureihe geblieben. Fiat selber baute das Modell fast 20 Jahre lang millionenfach und es gab Beispielsweise diverse Nebenlizenzen wie z.B. die des Seat 124 in Spanien oder die des Lada Schiguli. Insgesamt zählt dieses Modell inklusive aller Lizenbauten mit 23 Millionen Stück zu den drei am meisten gebauten Autos weltweit, welche innerhalb einer Form mit nur recht wenigen optischen Änderungen durchgehend gebaut wurden. Fiat zeichnete hier eine recht leichte Konstruktion mit einer perfekten Rundumsicht. Die Mittelklasselimousine bot einer vierköpfigen Familie ausreichend Platz. Mit anfänglich 65 PS Leistung bishin zu 95 PS Leistung für die Limousine bot man auch ausreichend Leistung für die Fortbewegung. 

 

Polistil baute dieses Modell in den späten 70er Jahren nach. Aufgrund der Form der Heckleuchten lässt sich das Fotomodell auf einen 1974er Modell festlegen. Während zuvor eher waagerechte kleine Leuchten gebaut wurden, änderte sich das Bewusstsein für Sicherheit mit den steigenden Unfallzahlen, so dass größere Leuchten verwendet wurden, um beispielsweise Blinker oder Bremslichter mehr Fläche zu bieten. Auch Nebelschlussleuchten zogen bereits hier schon mit ein. Auch dieses Modellauto bot man mit einem Innenrückspiegel und einer Heckscheibenheizung seinerzeit bei Polistil an. Während man erstaunlicher Weise eine ziemlich perfekte Front gestaltete, gab es in der Seitenansicht mit zu großen Radhäusern ein kleines optisches Problem. Insgesamt betrachtet, ist aber auch dieses Modell für die 70er Jahre sehr gut gelungen. Den Silberfarbton verwendete Polistil nicht wirklich oft, da man für die Zeit eher farbenfroher unterwegs war, so dass es sich hierbei um eine Rarität handelt.