Dienstag, 13. Januar 2015

Die amerikanische Heckflossenkultur, oder wie hoch kann sie werden? Plymouth Fury ( Grundmodell Plymouth Belvedere), 1957, Hot Wheels, Treasure Hunt, Modelljahrgang 2009

Hersteller : Hot Wheels
Modell : Plymouth Fury, 1957
Update : ja, neue Modellfarbe 2009
Farbe : Orangemetallic
Maßstab : nicht bekannt
Maße : ca. 8,3 cm x 3,1 cm x 2,3 cm (l/b/h)
Preis : ca. 1,50 € ( Kaufpreis neu in 2009 )

Ausstattung / Extras : sehr schön detailierte Chromfront bestehend aus Doppelrundscheinwerfern/Kühlergrill/Chromstoßstangen, mit Buchstaben "Plymouth" bedruckte Motorhaube vorne, Zierrat in Silber auf der Motorhaube, Scheibenchrom, weißes Dach (aufwendige Zweifarbigkeit des Modells), Türgriffe in Silber, Seitenstreifendekor in Weiß und Silber, weißes Interieur, klassische Standardfelge von Hot Wheels (aber mit Weißrand!), sehr schön detailierte Karosse, schön detailiertes Interieur, am Heck hochgezogene und modellierte Heckflosse mit Darstellung der Heckleuchten in Rot und Silber, Chromzierrat in Silber auf dem Heckdeckel, Kennzeichendarstellung aus CA (California / Kalifornien, Westküste USA), bedrucktes Kennzeichen mit den Buchstaben "BRENDON".

Fazit: Die Grundlage dieses wunderschönen Modells ist der Plymouth Belvedere. Doch Hot Wheels hatte vor gut fünf Jahren "Höheres" im Sinn und präsentierte der hungrigen Kundschuft einen Plymouth Fury, die seinerzeit höherwertig positioniert waren. Im Gegensatz zum einfachen Belvedere wurden die Fury oder Sport Fury Modelle umfangreich aufgewertet. Stereo Radio, Weißrandreifen und Klimaanlage gab es erweiterte Grundausstattung nun dazu und zeigten deutlich, dass hier sich jemand etwas besseres leisten konnte. Grundlegend gehörten die Furymodelle zu der Zeit zur oberen Mittelklasse, was sich aber Mitte der 70er Jahre dann änderte. Die Heckflossenkultur nahm in den USA schon bei diesem Modell extreme Formen und Höhen an, wobei die je höchst gemessene Heckflosse wohl bei einem 59er Cadillac gemessen wurde. Ableitungen von der Größe der Heckflosse zu der Größe eines männlichen Körperteils wurden wohl seinerzeit "nicht" vollzogen, aber es galt : Zeig mir Deine Flosse, und ich sage Dir, wer Du bist!" Im Kino wurde im Übrigen das 58er Modell mit dem Namen "Christine" berühmt, als John Carpenter nach dem Buch von Stephen King einen Horrorfilmklassiker schuf, in dem so ein Fahrzeug ein mörderisches Eigenleben entwickelte.  

Hot Wheels schuf hier einen Traumklassiker, den leider aufgrund der Stückzahlen nicht jeder von uns besitzen kann. Denn es handelt sich hier um ein begehrtes und seltenes Treasure Hunt Modell, das fernab der Serie dann in die Versandkartons als exklusive Zulage miteingebunden wurde. Man musste entweder Glück haben, so ein Modell zu bekommen, oder es sich für viel Geld hinther woanders besorgen. Kurze Zeit später setzte wohl Hot Wheels noch einen drauf und verfeinerte dieses Modell mit einer Sonderfarbe und gummierten Reifen zu einem Super Treasure Hunt, der noch seltener und höher gehandelt wird. Mit etwa 5 bis 10 Euro sollte man schon rechnen. Das Super Treasure Hunt Modell kann auch schon mal je nach Tagesfassung der Suchenden die 20 Euro Marke überschreiten. Für ein "simples Ladenmodell" ist das also keine schlechte Rendite, wenn man denn es aus dieser Sicht betrachten sollte. Ich persönlich sehe dieses Fahrzeug als Kunstwerk und habe es auch in meinem täglichen Blickfeld. Ein kurzer Blick darauf lässt einen Tag in der Regel mit guter Laune starten...  Als schmunzelnde Zulage gibt es bei diesem Modell noch ein nettes Gimmick. Das bedruckte Kennzeichen muss wohl den Hot Wheels Designer benennen, der nach einer Internetquelle so ein Fahrzeug samt Nummernschild in Realität sein eigen nennen darf. Somit wird er auf zweierlei Art für alle Zeiten verewigt. Eine tolle Sache...





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