Modell : Chrysler Turbine Hardtop Coupé, 1963
Update : ja, neue Modellfarbe 2012 / 2013
Farbe :
Braunmetallic / Mattschwarz (Originalfarbton)
Maßstab : nicht
bekannt
Maße : ca. 7,9 cm x
2,8 cm x 2,0 cm (l/b/h)
Preis : ca. 9,50 € (
Kaufpreis neu in 2014 )
Ausstattung / Extras
: sehr schön detailierte
Zinkgussfront, Lampen vorne und Kühlergrill sowie Heckleuchten in Zinkguss (Bestandteil der
Bodenplatte), Bodenplatte aus Metall (ist meist bei Sondermodellen der Fall,
hier "Boulevard Cruisers Modell), aufwendige Zweifarbenbedruckung (originaler
Metallicfarbton der Chrysler Turbine sowie originalke Farbgebung allgemein), Türgriffe in Silber,
Seitenzierrat in Silber, Spezialfelgen von Hot Wheels und gummierte Reifen, sehr schön
detailierte Karosse, schön detailiertes Interieur in Rotbraun, Turbinenauslass am Heck, sehr Originalitätsnah!
Fazit: Zum 50sten Jubiläum des Chrysler Turbine Car schickte Hot Wheels mit der Sparte "Boulevard Cruisers" dieses herrliche Fahrzeug in den Handel, allerdings leider nicht bei uns. Wenige Exemplare schafften es über den großen Teich und nach einer zweijährigen Suche habe ich bei einem bekannten Händler auf einmal dieses Fahrzeug gesehen und unbetrachtet zum sehr hohen Kaufpreis auch unmittelbar gekauft. Leider bekommt man nicht immer alle Modelle, aber es ist einfach sehr schön, wenn man begehrte Modelle, und sei es einfach nach längerer und schon fast aufgegebener Suche, dann doch auf einmal Freude strahlend in den Händen halten kann. Dieses Modell gehört wohl mit zu den außergewöhnlichsten Modellen, die bei Hot Wheels jemals gebaut wurden.
Das Modell fasziniert. Chrysler entwickelte 1963 somit ein Fahrzeug mit einem alternativen Antrieb, hier einer Gasturbine. Offiziell wurde dieses Fahrzeug nicht verkauft sondern zu Testzwecken an ausgewählte Personen für den Alltagsgebrauch sozusagen kostenlos abgegeben. Etwa 30.000 Interessenten muss es wohl gegeben haben und nur 203 haben wohl den Zuschlag zu den Testzwecken erhalten. 55 Testfahrzeuge hat es nur gegeben, wobei etwa nur 9 bis heute überlebt haben, vier davon fahrfähig. Rund 130 PS hatte das Fahrzeug mit der Gasturbine, und lag damit im gesunden Mittelfeld der fahrzeuge. Das zweitürige Hardtop-Coupé hatte vier Einzelsitze, die auch in diesem Modell schön dargestellt wurden. Das äußerst moderne und auffällige Design als auch der besonders ruhige Lauf der Turbine wurden von den Testfahrern hoch gelobt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte Chrysler bis zum Ende des Tests wohl auch fast alle Mängel an diesem Fahrzeug behoben. Der Verbrauch von rund 17-19 Litern erschien zwar recht hoch, aber unter heutigem Gesichtspunkt zur Preisdifferenz von Gas zu Benzin wäre das Fahrzeug immer noch nach 50 Jahren finanziell "tragbar". Erstaunlich, oder nicht? Kurios ist und letztendlich bleibt es wohl ein Geheimnis von Chrysler, warum die Chrysler Turbine nie in Serie ging, denn nach einem Zeitschriftenbericht hätten wohl seinerzeit alle Testfahrer darum gebeten, das Fahrzeug gerne noch weiter zu behalten oder gar zu kaufen. Und das allgemeine Interesse an dem Fahrzeug war zumindest seinerzeit recht groß. Könnte hier die Öllobby bereits in den 60ern schon so interveniert haben, dass auch dieser alternative Antrieb gestoppt wurde? Man weiß es nicht genau und nichts ist heute schöner und spannender als gewisse Verschwörungstheorien aus den 60er Jahren... Geblieben ist uns zumindest ein außergewöhnliches Fahrzeug, ein automobiler Leckerbissen und ein Meilenstein der Automobilproduktion.
Ein bißchen Besserwisser sei erlaubt. Die Gasturbine heißt so, weil diese durch das beim Verbrennen entstehende Gas angetrieben wird, nicht weil sie mit Gas betrieben wird. Gasturbinen haben sich durch ihr Verhalten für untauglich für Autos erwiesen, deren Einsatz war eine Sackgasse und wird nicht mehr in Erwägung gezogen. Vielleicht hat sich damals nur Raketen- und Düsenjet-Zeitalter sein Schatten auf KFZ-Entwicklung geworfen.
AntwortenLöschenHallo. Das ist natürlich als Ergänzung und Korrektur erlaubt! Vielen Dank für den Beitrag und für das Aufpassen!
LöschenHallo,
AntwortenLöschenzu diesem Modell habe ich auch schon einmal etwas geschrieben. Hier daher noch ein paar Infos zur Einstellung der Turbine Cars:
Das Ende... Teil 1
Nach Beendigung des Testprogramms wurden von den 55 insgesamt gebauten Turbine Cars 46 zerstört (manche Quellen sprechen davon, dass nun, wenn die Fahrzeuge als reguläre „Gebrauchtwagen“ auf die Straße gekommen wären, Chrysler den Einfuhrzoll für die großteils in Italien gefertigten Autos hätte nachzahlen müssen - andere glauben, dass es sich um ein ganz reguläres Vorgehen gehandelt hat, denn schließlich wurden Versuchsfahrzeuge schon häufig nach erfolgten Tests abgewrackt). Wie dem auch sei: Nur neun Turbine Cars überlebten schließlich, drei bei Chrysler selbst, sechs in Museen. Letztere wurden allerdings mit unbrauchbar gemachten Turbinen übergeben. Doch, Ironie des Schicksals, als GM Jahre später das Archiv ausmistete, erhielten die Museen zusätzlich noch Turbinen als weitere Schaustücke - und so ließen sich daraus wieder fahrbereite Autos basteln...
Und zwei Turbine Cars gelangten schließlich wieder zurück in Fahrerhände: Denn neben dem Autosammler Frank Kleptz nennt auch Talkmaster und Großgaragen-Besitzer Jay Leno eines sein eigen - und letzterer bewegt es auch immer wieder einmal im Straßenverkehr. Ganz wie zu Anfang der 60er...
Das Ende... Teil 2
Doch auch mit Beendigung des Turbine Car-Testprogramms war das Ende noch nicht ganz erreicht. Denn Chrysler setzte die Entwicklung fort und baute eine Turbine der sechsten Generation, die nun auch das Stickoxidproblem beheben sollte. Gerüchten zufolge stand eine frei verkäufliche 500-Stück-Serie eines Turbinenfahrzeugs unmittelbar bevor - doch auf Grund der sich abzeichnenden strengeren Schadstoffstandards der Regierung wurde dieser Plan fallengelassen - und die speziell für das Turbinen-Serienauto entworfene Karosserie wurde an Front und Heck leicht verändert als Dodge Charger auf den Markt gebracht...
Der Stickstoffausstoß blieb auch weiterhin das Hauptproblem des Turbinenprogramms. Doch dank eines Zuschusses in Höhe von $6.4 Millionen von der US-Umweltbehörde forschte man munter weiter, um (neben dem Stickstoffproblem) „die Reichweite zu erhöhen, die Produktionskosten zu senken und mindestens eine vergleichbare Leistung und Zuverlässigkeit gegenüber normalen, kolbengetriebenen Kompaktfahrzeugen“ zu bieten.
Eine siebte Turbinengeneration (einfacher gebaut, daher mit maximal 125 PS) wurde schließlich in einige 1976er Dodge Aspen installiert. Daneben trieb es auch ein wiederum speziell angefertiges Targa-Coupe an, dass auf einem 1977er Chrysler LeBaron basierte, sich aber optisch durch eine zerklüftete Front, versenkbare Scheinwerfer und einen winzigen Kühlergrill abhob.
Chryler schloss einen Folgevertrag mit dem Energieministerium zur Weiterentwicklung ab und konnte nach und nach sowohl die schlechte Gasannahme als auch den hohen Verbrauch auf das Niveau konventioneller Motoren bringen. Doch ab 1979 begann sich schließlich der Vorhang zu senken. Denn gegen den Stickstoffausstoß fand sich keine Abhilfe, Chrysler steuerte auf den Konkurs zu - und benötigte schließlich Staatshilfen. Eine der Bedingungen dafür soll die Einstellung des Turbinenprogramms gewesen sein, da es als „zu gefährlich für die Öffentlichkeit“ erachtet wurde (was natürlich sofort zur Grundlage einiger Verschwörungstheorien wurde).
Neben dem unlösbaren Stickoxidproblem und Ausgaben in Höhe von $100 Millionen (Chrylser) bzw. $19 Millionen von Seiten der Regierung blieb schließlich kaum etwas vom Turbinenprogramm über - außer einem 1980er Dodge Mirada, der, optisch fast unverändert, das letzte Turbinenauto darstellte.
Dabei hätte es ganz anders kommen können - denn laut eines Chrysler-Enwicklungschefs wäre die Serienfertigung unmittelbar vor Anlauf gewesen: Eine vereinfachte und daher günstige Turbine mit nur 85 PS hätte im 1981er Chrysler New Yorker erstmals offiziell als Alternative angeboten werden sollen...
Vielen Dank für den sehr schönen Beitrag und weitere Aufklärung!
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