Modell : Mercedes Benz 600 SEL, 1992, Typ W140
Update : nein, neues Modell 1992
Farbe : Silbermetallic / Warmgraumetallic
Maßstab : ca.
1:67
Maße : ca. 7,9 cm x
3,0 cm x 2,3 cm (l/b/h)
Preis : ca. 2,00 DM
(Kaufpreis neu)
Ausstattung / Extras
: sehr schön detailierte Zinkgussfront, eingesetzter Kühlergrill aus Plastik in Chromoptik, Flächenscheinwerfer in
Weißsilber lackiert, aufwendig lackiertes Modell mit zwei Farben, Kennzeichenblende an der Front und an dem Heck mit Buchstaben "600 SEL" versehen, schöne Detailierung an der Karosse, hellgraues Interieur,
schöne Lochfelge von Matchbox (damals Standardfelge der 90er Jahre), Scheibenwischer,
Rückspiegel, Außenspiegel, Schiebedach im Dach eingestanzt, Heckleuchten in Rot lackiert, Türen vorne sind zu öffnen.
Fazit : Dieser Übermercedes war seinerzeit ein Symbol für das "Technisch machbare" bei Mercedes Benz in Stuttgart. Trotz etwa 406.000 gebauten Exemplaren war die S-Klasse nicht der Erfolgswagen, der er hätte sein müssen, denn der zeitgleich gebaute 7er BMW wilderte kräftig in dessen Revier, blieb aber noch mit etwa 100.000 Stück unterhalb der gebauten S-Klassen. Die Über-S.Klasse von Mercedes kam äußerst wuchtig daher und glich schon fast einem deutschen Panzer. Spötterisch wurde anfang der 90er Jahre mehrfach in Fachzeitschriften behauptet, dass diese S-Klasse um den damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl herumgebaut wurde. Auch die Geschichte mit dem Sylt-Shuttle Zug von Niebüll nach Westerland, wo angeblich diese S-Klasse beim erstmaligen Auffahren sich in dem Autoreisezug aufgrund der Größe verkeilte, somit nicht auf den Shuttle-Zug passte, hält sich bis heute wehement aufrecht. Den Kampf um den imposantesten Motor unter der Haube des deutschen Flagschiffes verlor diese S-Klasse gegen die Konkurrenz aus München. BMW baute erstmalig nach dem zweiten Weltkrieg den ersten deutschen Nachkriegs-Zwölfzylinder in den 7er BMW ein und die Ingenieure und Kunden zogen bei Mercedes Benz recht lange Gesichter. Es dauerte über ein Jahr, in dem dann endlich einen vergleichbaren Motor im Mercedes anbieten konnte, doch die ewige Überheblichkeit von Mercedes gegenüber BMW verstummte in jenen Tagen. Auch die 5er Baureihe setzte zeitgleich der E-Klasse zunehmend zu und zeigte auf, dass Mercedes sich in einer Art Dornröschenschlaf befunden haben muss und nicht unbedingt dauerhaft die Nummer 1 in Deutschland bleiben muss. Die Krone des Automobilbaus wurde zumindest erstmalig in jenen Tagen zwischen München und Stuttgart geteilt. Auch um die Abverkäufe des W-140 kursieren so manche Gerüchte, die nicht wirklich verkehrt erscheinen. Während hierzulande keiner diese S-Klasse noch haben wollte, schienen die Russen ganz scharf auf diesen Übermercedes gewesen zu sein und kauften die Restbestände dann vergünstigt auf.
Zum Model : Ok, während das Original einen ganzen Geschichtsband hätte gut füllen können, blieb der Erfolg auf Modellautoebene irgendwie aus. Während Siku noch den W126 baute, griff Matchbox erneut die Modellbauer an und schob bereits die "neue" S-Klasse nach. Aus meiner Sicht ist nur eine Grundfarbe bekannt. Es soll aber auch aufgewertete Sondermodelle mit Gummireifen gegeben haben, um dieses Modell noch interessanter zu machen. Diese wurden schöner gestaltet und es müsste sie in zwei weiteren Farben (Grün+Rot) gegeben haben. Durch den Absturz Mitte bis Ende der 90er Jahre von Matchbox verschwand leider diese geschichtsträchtige S-Klasse aus dem Markt. Der Nachfolger war wieder eindeutig das bessere Geschäft für diese Modellautobauer. Preislich gesehen ist das ehemalige Massenprodukt schon nach oben gerutscht. Aus 2,00 DM sind heute knapp 10 Euro geworden, die man durchaus für dieses Modell anlegen müsste, sollte sich nichts günstigeres finden. Der Mercedes Benz W140 ist es aber auf jeden Fall gesammelt zu werden. Zum einen ist das Produkt von Matchbox toll und zum anderen wird man kaum ein anderes Fahrzeug mit so vielen Geschichten und Mythen finden.
In der Tat, in den 90er war W140, besonders als 600er das ultimative Statussymbol in Russland, mit meist zwielichtigen Besitzern, und auch Objekt der Witze über neureiche Russen. Und auch später gingen die meisten Gebrauchten Richtung Osteuropa.
AntwortenLöschenWie ein russischer Kabarettist auch schon Mal gesagt hat:
"Ihr, Deutschen, geht sorgsam mit euren Autos um. Wir wollen die auch später Mal fahren."